Kunst im Landtag: „Schlagabtausch – Ein Parlament der Klänge“

Schlagabtausch - Ein Parlament der Klänge
Schlagabtausch - Ein Parlament der Klänge
© Landtag Brandenburg
Ein Experiment sozialer Kunst im Landtag feierte am 25. Juni 2018 seine einzig(artig)e Premiere: In der von Landtagspräsidentin Britta Stark eröffneten Performance „Schlagabtausch – Ein Parlament der Klänge“ begegneten sich Politikerinnen und Politiker sowie Musikerinnen und Musiker erstmalig in Echtzeit auf der Bühne. Sie erkundeten Beziehungen und Resonanzen zwischen Kunst und Politik und fragten: Kann Politik von der Kunst lernen?

Am Anfang stand nur ein Titel: „Schlagabtausch“ als Schlagwort für ein Aufeinandertreffen von Musik und Theater in der Reihe Kunst im Landtag. Dann tauchte im Gespräch zwischen Landtagspräsidentin Britta Stark und den kulturpolitischen Sprecher*innen der Fraktionen, Prof. Dr. Ulrike Liedtke, SPD, Henryk Wichmann, CDU, Gerrit Große, DIE LINKE, und Marie-Luise v. Halem, GRÜNE/B 90, eine faszinierende Idee auf: Die kulturpolitischen Sprecher*innen wollten selbst auf die Bühne und in eigener Sache mit ihrem Handwerkszeug, dem politischen Wort, mit Musikern in einen Schlagabtausch eintreten.

Dass Kunst politische Themen aufnimmt, ist ja nicht neu, aber dass Kunst und Politik miteinander in Aktion treten, das ist etwas Neues. In der aktuellen Kunst gibt es ja bereits Tendenzen, nicht mehr in Opposition zur Wirklichkeit zu stehen, sondern sich in die Wirklichkeit verwickeln zu lassen.

John Cage und Joseph Beuys haben es vorgemacht. Diesen Weg wird Schlagabtausch Ein Parlament der Klänge gehen, als soziales Kunstwerk, das von Musikern und Politiker*innen gemeinsam gestaltet wird, nicht in alltäglichen Machtbeziehungen, sondern in einer symmetrischen Situation zwischen Gleichen.

Die Arbeitsweise ist die Improvisation: Nichts ist festgelegt. Alles bleibt offen, damit Neues entsteht. Möglicherweise ist von den Künstlern zu lernen, wie sich Gewissheiten erschüttern lassen und dass es sich lohnt, Wert zu legen auf die Art, wie man als Einzelner oder als Gemeinschaft arbeitet und was aus den Früchten gemeinsamer Arbeit werden kann.

Mitwirkende:

  • Simon Jakob Drees (Violine, Stimme),
  • Lars Weber und „Die Weberknechte“,
  • Percussion-Ensemble der Kreismusikschule „Gebrüder Graun“ in Finsterwalde,
  • MdL Prof. Dr. Ulrike Liedtke (SPD-Faktion),
  • MdL Henryk Wichmann (CDU-Fraktion),
  • MdL Gerrit Große (Fraktion DIE LINKE),
  • MdL Marie-Luise v. Halem (GRÜNE/B 90)

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