„… zum Schutz von Volk und Staat – Repression und Verfolgung im Alltag in der Provinz Brandenburg 1933–1945“

Ausstellungszeitraum: 13. Oktober bis 30. Dezember 2015

Parlamentspräsidentin Britta Stark hat am 13. Oktober 2015 die Wanderausstellung des Brandenburgischen Landeshauptarchivs „`…zum Schutz von Volk und Staat’ – Repression und Verfolgung im Alltag in der Provinz Brandenburg 1933 – 1945“ im Foyer des Landtages Brandenburg eröffnet.

Anhand ausgewählter Dokumente zu Einzelschicksalen veranschaulicht die Ausstellung auf insgesamt 20 Schautafeln die Mitwirkung und Verantwortung regionaler und lokaler Behörden bei der Verfolgung verschiedener Opfergruppen der NS-Verbrechen in der damaligen Provinz Brandenburg.

Nach der „Machtergreifung“ 1933 verhängten die Nationalsozialisten mit Hilfe von Notverordnungen den politischen Ausnahmezustand. Innerhalb weniger Wochen waren die Grundrechte der Weimarer Verfassung beseitigt und im Zuge der „Gleichschaltung“ alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens in die NS-Verfolgungs- und Repressionspolitik eingebunden. In den folgenden Monaten rollten auch über die Provinz Brandenburg Terrorwellen, die sich zunächst vor allem gegen Mitglieder von KPD, SPD und der Gewerkschaften richteten. Nach und nach bezogen die Repressionsmaßnahmen alle aus politischen, weltanschaulichen, rassischen oder anderen Gründen als Gegner wahrgenommenen Parteien, Gruppen und Personen ein.

Konzentrationslager und die Geheime Staatspolizei waren zentrale Institutionen der NS-Repressionspolitik. Ihre furchtbare und abschreckende Wirkung erreichten sie allerdings erst im Zusammenwirken mit der gesamten Verwaltung. Anhand ausgewählter Dokumente zu Einzelschicksalen verdeutlicht die Wanderausstellung auf insgesamt 20 Schautafeln die Mitwirkung und Verantwortung regionaler und lokaler Behörden bei der Verfolgung verschiedener Opfergruppen in der damaligen Provinz Brandenburg.

In der Ausstellung werden für einige Opfergruppen beispielhaft dokumentarische Belege verschiedener Formen von Verfolgung im Alltagsleben gezeigt – von der Erfassung und Überwachung, über Ausgrenzung bis zur Bestrafung und Ermordung. Ein Fokus liegt dabei auf Personen aus dem politischen Widerstand sowie Opfern der NSRassenpolitik. Auf das Schicksal von Menschen, die durch nonkonformes Verhalten und „unspektakuläres Widerstehen“ in das Netz der NS-Verfolgung gerieten, weisen prägnante Dokumente aus Strafverfahrensakten der NS-Justiz hin. Das Brandenburgische Landeshauptarchiv verwahrt zahlreiche aussagefähige Quellen, die im Rahmen der Ausstellung erstmalig einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Neue Wanderausstellung im Landtagsfoyer beleuchtet NS-Verfolgung im Brandenburger Alltag

Parlamentspräsidentin Stark lädt zur Ausstellungseröffnung ins Landtagsfoyer ein