Gebäudeensemble Alter Markt

Mit seiner Lage am Alten Markt, direkt in Potsdams Mitte, ist das Landtagsgebäude Teil eines architektonisch sehr reizvollen Architektur-Ensembles. Vom preußischen König Friedrich II. im Stile römischer Vorbilder gestaltet, bildete der Platz bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts das Zentrum Potsdams. Die Wiederherstellung dieses Zustandes ist das Ziel umfangreicher Baumaßnahmen, mit denen nach der Jahrtausendwende begonnen wurde.

In direkter Nähe des Landtagsgebäudes befinden sich die von Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) entworfene St. Nikolaikirche und das Alte Rathaus, aber auch das Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte sowie das Museum Barberini mit seinen Sammlungen zur Kunst der DDR und des wiedervereinigten Deutschlands nach 1990.

Das Zentrum des Alten Marktes markiert seit 1755 ein Marmorobelisk, der nach Entwürfen Georg Wenzeslaus von Knobelsdorffs (1699–1753) ursprünglich mit den Bildnissen von vier preußischen Königen verziert war. Heute sind an ihrer Stelle die vier bedeutendsten Baumeister Potsdams verewigt – neben Knobelsdorff und Schinkel noch Carl von Gontard (1731–1791) und Ludwig Persius (1803–1845).

Der Platz an der Südostseite des Landtages ist seit dem Jahr 2013 nach Otto Braun (1872–1955) benannt, dem letzten frei gewählten sozialdemokratischen Ministerpräsidenten des Freistaates Preußens. Er amtierte von 1920 bis 1932/33. In unmittelbarer Nachbarschaft steht die 2015 an ihren alten Standort zurückgekehrte sogenannte Bittschriftenlinde. Der Legende nach diente sie der Bevölkerung zu Zeiten Friedrichs II. als Anlaufpunkt, um Beschwerden oder Gesuche an den Monarchen zu richten. Der ursprüngliche Baum wurde 1949 gefällt, 1993 erfolgte eine Neupflanzung.

An der Westseite des Gebäudes verband die sogenannte Ringerkolonnade ursprünglich das Stadtschloss mit dem Marstall am Lustgarten, dem heutigen Sitz des Potsdamer Filmmuseums. Im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört, wurde der offene Säulengang erst im Jahr 2016 wieder an der alten Stelle am Rande des angrenzenden Steubenplatzes aufgebaut. Unweit davon befindet sich an der Fassade des Landtagsgebäudes – frei nach René Magritte – der vergoldete Schriftzug „Ceci n’est pas un château.“ (dt.: Dies ist kein Schloss.).