Gedenkstunde zum 73. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus

Was der „Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkrieges in Europa“ jungen Brandenburgerinnen und Brandenburgern bedeutet, stand im Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkstunde zum 8. Mai im Landtag, die von Parlamentspräsidentin Britta Stark eröffnet und den „Young Voices Brandenburg“ musikalisch umrahmt wurde.

„Wir dürfen nie vergessen, wohin eine Anschauung der Welt führen kann, die sich über andere Menschen erhebt – ganz gleich ob wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung oder weil sie mit einer Behinderung leben“, sagte Britta Stark. „Wir müssen wachsam sein gegenüber Vorurteilen und Ideologien, die Menschen ausgrenzen und einfache Lösungen anbieten für Menschheitsfragen.“

Die Antwort auf das „Nie wieder“ setze einen schöpferischen Umgang mit der Vergangenheit und eine aufbauende lernende Erinnerung voraus, so Stark weiter. Deshalb sei die geschichtlich-politische Bildung von jungen Menschen so wichtig. „Wenn Jugendliche Fragen stellen und Geschichte erforschen, entwickeln sie Haltungen und leiten Handlungsimpulse ab. Erinnerung und Gedenken haben gestalterische Kraft.“

Abgeordnete aus den Fraktionen sowie geladene Gäste, darunter Jugendliche, die sich im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge engagieren, folgten dann der Rede des stellvertretenden Ministerpräsidenten Christian Görke und der anschließenden Podiumsdiskussion von sechs jungen Erwachsenen des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums Oranienburg. Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher debattierten miteinander, wie sie mit diesem geschichtlichen Erbe umgehen und schlugen auch einen Bogen von den Fluchtberichten aus dem Zweiten Weltkrieg zu ihren aktuellen Erfahrungen, die sie u. a. in Praktika mit Geflüchteten machten.

Hintergrund:

Im Jahr 2015 hat der Landtag den Beschluss gefasst, den 8. Mai als Gedenktag in das Brandenburger Feiertagsgesetz aufzunehmen. 2016 fand aus diesem Anlass erstmalig eine Gedenkveranstaltung im Landtag statt. 2017, als sich der „Himmler-Erlass“ über die Deportation der Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zum 75. Mal jährte, stand die Erinnerung an die 500.000 ermordeten Sinti und Roma im Mittelpunkt der Gedenkstunde im Landtag.

Historie annehmen, Haltung entwickeln, Handeln: Junge Stimmen zum Gedenken am 8. Mai im Landtag

Junge Stimmen zum Tag der Befreiung: Gedenkstunde am 8. Mai im Landtag