Juniorwahl 2014

Landtagspräsident Gunter Fritsch hat am 24. September 2014 jugendliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer der Juniorwahl 2014 im Landesparlament empfangen, um den Schülerinnen und Schülern aus allen Wahlkreisen für ihr freiwilliges Engagement persönlich zu danken und ihnen eine Urkunde zu überreichen. Ebenso wie die Wahlhelfer der „richtigen“ Landtagswahl waren die Jugendlichen – vom Aufstellen der Wahlurnen bis hin zum Auszählen der Stimmen – für die Sicherstellung der Juniorwahl verantwortlich.

Jugendliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer der Juniorwahl 2014 aus allen Wahlkreisen.
Jugendliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer der Juniorwahl 2014 aus allen Wahlkreisen.
© Landtag Brandenburg

Über ihren Einsatz zeigte sich Parlamentspräsident Fritsch hocherfreut: „Die Bereitschaft von freiwilligen Wahlhelfern wie Euch ermöglicht demokratische Wahlen überhaupt erst. Zu dieser Arbeit gehört mehr, als nur Namen abzuhaken und Stimmzettel zu zählen. Sie ist geprägt von dem Willen, unsere Demokratie aktiv zu unterstützen und für sie einzustehen. So wie für die Durchführung der Landtagswahl die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger benötigt wird, kann auch die Juniorwahl nur mit der Unterstützung von Schülerinnen und Schülern wie Euch gelingen. Schon in jungen Jahren Verantwortung übernehmen zu wollen, zeichnet Euch aus.“

Parlamentspräsident Fritsch dankt Juniorwahlhelfern im Landtag

Mehr als 15 900 Brandenburger Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 haben parallel zur Landtagswahl ihre Stimme bei der Juniorwahl 2014 abgegeben. Mit 77,2% ist ihre Wahlbeteiligung beispielhaft. Das Besondere in diesem Jahr ist, dass viele der Jugendlichen nach der Juniorwahl in der Schule heute den Gang zum Wahllokal für die Landtagswahl antreten durften. Erstmals können junge Menschen bereits ab 16 Jahren für die Landtagswahl von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.

Stärkste Kraft wurde bei der Juniorwahl mit 24,3% die CDU, gefolgt von der SPD mit 18,8%. Bündnis 90/Die Grünen erhielten 14,8%, Die Linke 11,4%, Piraten 10,8%, AfD 8,0% und die NPD 6,2%. An der 5%-Hürde gescheitert wäre unter anderem die FDP mit 3,2%. Sonstige Parteien und Wählervereinigungen erhielten zusammen 2,5%.

Ergebnisse und Wahlbeteiligung der Juniorwahl 2014
Stimmenanteile bei der Juniorwahl 2014
© Kumulus e.V.

Der scheidende Landtagspräsident Gunter Fritsch zeigt sich mit der Beteiligung zufrieden: „Junge Brandenburgerinnen und Brandenburger wollen ihrer Wählerstimme offensichtlich Gehör verleihen. Die hohe Wahlbeteiligung der Juniorwahl zeigt, dass Jugendliche Interesse haben, unsere Demokratie mitzugestalten. Nachdenklich stimmt mich hingegen, dass noch immer zu viele Schülerinnen und Schüler Parteien am äußeren rechten Rand ihre Stimme gegeben haben. Hier gilt es, in den kommenden fünf Jahren weiter engagiert für eine Wahlentscheidung zugunsten demokratischer und gleichberechtigter Überzeugungen zu werben.“

Die Juniorwahl wird durchgeführt von Kumulus e. V. in Kooperation mit dem Landtag Brandenburg. Dieses Projekt der politischen Bildung steht auf zwei Säulen: Der Vorbereitung im Unterricht und dem Wahlakt an der Schule. In den letzten Wochen haben sich 104 Schulen im Rahmen der Juniorwahl innerhalb und außerhalb des Unterrichts rund um die Wahlen informiert und sich mit dem Thema Demokratie auseinandergesetzt. Die zahlreichen Unterrichtseinheiten und zugehörigen Arbeitsblätter für die Juniorwahl 2014 wurden am Lehrstuhl für Didaktik der Universität Potsdam entwickelt und den Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt. Höhepunkt der Meinungsbildung bildete der Wahlakt in den Schulen: Wahlzettel und echte Wahlurnen konnten von den Schulen hierfür angefordert werden.

Zahlreiche Studien zeigen den positiven Effekt des Projekts Juniorwahl: Das Verständnis und Interesse von Jugendlichen an demokratischen Abläufen und am politischen Geschehen wird bedeutend gesteigert. Zudem wirkt sie sich sogar positiv auf die Wahlbeteiligung der Eltern aus.

Der Träger der Juniorwahl, der Verein Kumulus e. V., hat bislang mehr als 40 Juniorwahlen auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene erfolgreich durchgeführt. Die Juniorwahl geht auf die Initiative „kids voting“ zurück, an der sich in den USA in nur zehn Jahren mehr als fünf Millionen Jugendliche an 6.000 Schulen beteiligt haben. Im Land Brandenburg fand die Juniorwahl bereits zum dritten Mal parallel zur Wahl des Landtages statt.

Am 14. September findet in Brandenburg die Landtagswahl statt. Erstmals wurde das Wahlalter auf 16 Jahre herabgesetzt, um noch mehr jungen Menschen eine Stimme zu geben. Das „Jahr der Partizipation“ in Brandenburg steht ganz unter dem Zeichen der Mitbestimmung und Beteiligungsmöglichkeiten von Jugendlichen. Die Juniorwahl trägt ihren Teil dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler inhaltlich und organisatorisch auf den Wahlakt vorbereitet werden.

Juniorwahl macht Demokratie zum Schulfach – anstatt einer Klassenarbeit gibt es die Juniorwahl. Es geht um das Üben und Erleben von Demokratie. Das Projekt steht auf zwei Säulen: dem Unterricht und dem Wahlakt. Den Unterricht bereiten die Lehrerinnen und Lehrer vor – mit Hilfe von zahlreichen speziellen Unterrichtsvorschlägen. Die Wahlen verantworten die Schülerinnen und Schülern: Sie verteilen Wahlbenachrichtigungen, legen Wählerverzeichnisse an, bilden einen Wahlvorstand und gewählt wird auf Stimmzetteln. Und alles ist freiwillig und für die Schulen kostenlos. Um Punkt 18:00 Uhr wird dann am Wahlsonntag das Ergebnis bekannt gegeben.

Alle weiterführenden Schulen ab Klasse 7 können sich zu dem landesweiten Schulprojekt anmelden. Nachweislich ist nach der Teilnahme an einer Juniorwahl, die Wahlbeteiligung unter Jugendlichen und Eltern gestiegen.

Juniorwahl 2014: Daten und Fakten im Überblick

Anlass:
Landtagswahl am 14. September 2014

Inhalt:
Unterrichtliche Vorbereitung mit abschließender landesweiter Wahl

Zeitraum:
Innerschulische Vorbereitung ab Ende April; Unterricht nach den Sommerferien; Wahlakt in der Woche vor der Landtagswahl; Nachbereitung im Unterricht

Ausdehnung:
Brandenburgweit in allen Wahlkreisen

Schulform:
Alle Schulformen Sekundarstufen I und II

Materialien/Hilfestellungen:
- Spezielles didaktisches Begleitmaterial und umfangreiche Hilfestellungen für die Organisation
- Vorbereitungsseminar für Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer – die Anerkennung als Fortbildung ist beantragt:
09.05.14 – Landtag in Potsdam
19.05.14 – Stadtsaal in Cottbus
02.06.14 – Kreisverwaltung Neuruppin

Klassenstufe:
Ab Klassenstufe 7; Schwerpunkt ab Klassenstufe 9

Fächer:
Überwiegend in Politische Bildung, aber auch fächerübergreifend, z.B. mit Mathematik, Kunst, Geschichte, LER und Deutsch

Erfahrungen:
Seit 1999 wird die Juniorwahl bundesweit durchgeführt; bisher beteiligten sich über 1.5 Millionen Jugendliche
www.juniorwahl.de

Ablauf:
1. Erstinformationen – www.juniorwahl.de

Einen ersten Eindruck von Inhalten, Zielen und Ablauf erhalten Sie unter www.juniorwahl.de

2. Unterrichtspaket – nach den Osterferien

- Begleitmaterial
- Vorbereitungsseminar

In diesem Paket erhält Ihre Schule das didaktische Begleitmaterial und als Ergänzung zum Seminar, das über den Verlauf und die Organisation der Juniorwahl informiert, eine Fortbildungs-DVD.

3. Wahlpaket – nach den Sommerferien

- Klassensätze mit Wahlbenachrichtigungen
- Wahlordner mit weiteren Wahlunterlagen
- Informationsvideo für die Schülerschaft
- Wahlkabinen und Plakate

Ihre Schule erhält ein Paket mit allen Wahlmaterialien. Darin sind alle relevanten Unterlagen, wie Wahlzettel und Hilfsmittel enthalten. Weiterhin erhalten Sie Wahlkabinen und Plakate.

4. Ergebnispaket – nach dem 14. September 2014

- Übersicht der Wahlergbnisse
- Fragebogen

Für die Nachbereitung erhält Ihre Schule eine Ergebnisübersicht und einen Fragebogen zur Evaluation.

Und so macht Ihre Schule mit:
1. Schüler- und Lehrerschaft klären gemeinsam, ob sie an der Juniorwahl teilnehmen möchten.
2. Anmeldeformular auf www.juniorwahl.de ausfüllen, E-Mail an kontakt@juniorwahl.de schicken oder kurz anrufen: Tel: 0180 1234 0180
3. Teilnahmebestätigung abwarten, Informationen zum Vorbereitungsseminar erhalten, Demokratie zum Schulfach machen und abschließend wählen.

Info-Flyer: