Kunst im Landtag: „Künstlerinnen und ihr Kapital. Bilder – Texte – Musik“

Was hinter den Kunstwerken steckt, die sich die 15.000 Besucherinnen und Besucher des Landtages bereits zwei Monate im Landtag anschauen konnten, wurde am Mittwochabend dem 14. März 2018 in Texte, Gespräche und Musik übersetzt. Nach der Begrüßung durch Parlamentsvizepräsident Dieter Dombrowski und die Kunsthistorikerin und Mitbegründerin der Brandenburger GEDOK, Dr. Gerlinde Förster, sprach die Künstlerin Christine Düwel über kapitale Werte und den Mehr-Wert von Kunst mit 13 Künstlerkolleginnen. Sie gehören zu den insgesamt 26 Frauen, die noch bis 29. März ihre Malereien, Grafiken und Skulpturen, Fotografien und Texte unter dem Titel „Das andere Kapital“ im Landtag zeigen. 

Vizelandtagspräsident Dieter Dombrowski würdigte die GEDOK als starke, vielfältige und interdisziplinär agierende Gemeinschaft von Künstlerinnen und Kunstfördernden. „Die Bilder begegnen uns Abgeordneten jeden Tag, wenn wir unterwegs sind zu Ausschusssitzungen, Plenardebatten oder in unsere Büros“, sagte Dombrowski. „Sie haben die Lobby und Flure unseres Landtagsgebäudes verwandelt und eine Konzentration, eine Behauptung, eine Energie in das Haus gebracht. Die Kunst macht uns auf etwas aufmerksam, das wir im Alltag übersehen, das aber ermutigen kann, Dinge neu zu denken und neu zu gestalten.“

Die von Christine Düwel moderierte und der Performancekünstlerin und Sängerin AnniKa mit Musik und Texten begleitete öffentliche Diskussion bot konkrete Einblicke in die Arbeit der im Landtag ausstellenden Künstlerinnen, aber auch in das Netzwerk der GEDOK, der Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden Brandenburg e.V.  Das Gespräch über immaterielles Kapital und darüber worin die Künstlerinnen ihr Kapital sehen, haben Christine Düwel und Dr. Gerlinde Förster initiiert; es ist Teil der Brandenburgischen Frauenwoche.

In der Anfang 2018 eröffneten Ausstellung fragen 26 Künstlerinnen der GEDOK Brandenburg nach einem anderen Kapital – jenseits von Geld, Rendite, materiellen oder digitalen Gütern. Sie zeigen den Reichtum an Kunst und Sinnstiftendem, an Kultur und Menschlichkeit. Als „sozialen Humus“ der Gesellschaft schaffen die Frauen ein Gegengewicht zur Vermessbarkeit und Ökonomisierung des heutigen Lebens. „Das andere Kapital“ ist noch bis zum 29. März 2018 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zu sehen. Am 21. März um 10 Uhr findet die letzte öffentliche Führung bei freiem Eintritt statt, zu der sich Interessierte über die GEDOK, Seebadallee 45, 15834 Rangsdorf, Tel. 033708 – 70733 anmelden können. Mehr als 120 Besucherinnen und Besucher nahmen bislang an den 6 Führungen teil. 

Die 1994 gegründete GEDOK Brandenburg entwickelte sich zur größten Künstlerinnenorganisation in den neuen Bundesländern und zu einer festen Adresse im Kulturleben des Landes. Im GEDOK-Haus mit der der Galerie „Kunstflügel“ in Rangsdorf finden Ausstellungen, Konzerte und Lesungen, Schreib- und Kinderkunstwerkstätten, Workshops und Diskussionen statt. Das 3.000 Mitglieder zählende bundesweite GEDOK-Netzwerk ist ein Forum für Frauen in allen Kunstrichtungen sowie in Musik und Literatur.

Im Rahmen der Internationalen Frauenwoche bot diese Veranstaltung Gelegenheit, mehr über die Ausstellung und im direkten Gespräch auch mehr über die beteiligten Künstlerinnen sowie das Netzwerk der GEDOK zu erfahren.

Vom Kapital der Künstlerinnen: Einladung zu Bildern, Texten und Musik in den Landtag