Aufarbeitungsbeauftragte fünf Jahre im Amt – Landtagspräsidentin Stark dankt Poppe und Mitarbeitern
Parlamentspräsidentin Britta Stark hat sich heute in einem Schreiben an die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Ulrike Poppe, gewandt. Im Vorfeld des fünften Jahrestages ihrer Amtsführung am 22. März 2015 dankt sie der Leiterin der beim Landtag angesiedelten Behörde für deren engagierte Arbeit in den zurückliegenden Jahren.
Angesichts der in Brandenburg langfristig unterbliebenen offiziellen Aufarbeitung von DDR-Unrecht schreibt Stark an Poppe:
„Mit ihrem Amtsantritt haben Sie eine Herausforderung angenommen, die keine einfache war und ist. Diktaturerfahrungen zu verarbeiten oder gar damit abzuschließen, um wieder optimistisch in die Zukunft blicken zu können, war nicht wenigen Betroffenen im Zweifel an Gerechtigkeit und der Achtung vor ihrem Schicksal unmöglich. Umso größer sind die Erwartungen und Hoffnungen, die sich seit Ihrem Amtsantritt an Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richten. Für die engagierte Arbeit in den vergangenen Jahren möchte ich Ihnen und Ihrem Mitarbeiterstab herzlich Dank sagen. Im Umgang mit den Betroffenen haben Sie und Ihr Team Expertise und Fingerspitzengefühl bewiesen. Indem Sie im Bereich der politischen Bildung wichtige Impulse setzen, bereichern Sie darüber hinaus die öffentliche Debatte um DDR-Unrecht um bedeutsame Differenzierungen.“
Hintergrund:
Am 17. Dezember 2009 wählte der Landtag Brandenburg die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe einstimmig zur ersten Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur. Am 22. März 2010 erfolgte die Amtseinführung. Im Juli 2012 wurde in der Behörde die Anlauf- und Beratungsstelle des Landes Brandenburg für ehemalige Heimkinder der DDR geschaffen. Per Gesetz ist das Amt bei der Präsidentin des Landtages Brandenburg eingerichtet. Die Landesbeauftragte ist in der Ausübung ihres Amtes unabhängig und nur dem Gesetz unterworfen. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre.