„Demokratie bleibt fortwährende Aufgabe“ – Jugendgeschichtstag im Landtag Brandenburg eröffnet“

Parlamentspräsidentin Britta Stark hat heute den 10. Jugend-geschichtstag eröffnet, den der Landesjugendring aus Anlass dieses Jubiläums erstmals gemeinsam mit dem Landesparlament ausrichtet. In ihrer Begrüßung der mehr als 200 Jugendlichen im Plenarsaal betonte Stark: „Geschichte ist nichts, was einfach passiert. Sie ist nichts Unausweichliches, nie die einzige Möglichkeit. Historie ist die Summe persönlicher Entscheidungen und menschlichen Handelns. Bleibt man in schwierigen Situationen passiv oder mischt man sich ein? Geschichte resultiert aus den Entschlüssen, die Menschen an Scheidewegen treffen – sie ist niemals fertig. Ebenso bleibt Demokratie, ihre Bewahrung und Stärkung, eine fortwährende Aufgabe.“

In seiner Funktion als Vorstandsmitglied des Landesjugendrings ergriff Robert Sprinzl ebenfalls das Wort: „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir mit dem 10. Jugendgeschichtstag zu Gast im brandenburgischen Parlament sein dürfen - unseres Erachtens ein sehr passender Ort, da auch aus den meisten Landkreisen Jugendprojekte vertreten sind, die vor Ort Geschichte erforschen. Oft werden dabei Spuren entdeckt, die alles andere als demokratische Wurzeln haben. Die Ergebnisse an einem Ort der demokratischen Auseinandersetzung diskutieren und präsentieren zu können, verdeutlicht den Wert und die Anerkennung der Jugendgeschichtsarbeit im Land Brandenburg“.

Teil der Eröffnung war die Vorführung des Theaterstücks „FallMauer“, welches sich dem Mauerfall und den nachfolgenden gesellschaftlichen Entwicklungen aus Sicht der jugendlichen Schauspielerinnen und Schauspieler widmet. Inszeniert wurde das Stück unter der Leitung der Theaterpädagogin Charlotte Besserer von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Berliner und Brandenburger Bildungseinrichtungen.

Die Teilnehmerin des Jugendprogramms „Zeitensprünge“ und Moderatorin Anja Pries sagte im Vorfeld: „Die Erforschung der Geschichte unseres Jugendtreffs in Wiesenau war für mich eine spannende Zeitreise. Ich habe viele Erfahrungen gemacht und gelernt, dass manche Recherchen erst mit der Zeit fruchten und die Informationen wie ein Puzzle zusammenfügen. Ich freue mich riesig auf den Jugendgeschichtstag und bin auch schon aufgeregt, die Eröffnungsveranstaltung im Landtag moderieren zu dürfen.“

Am Nachmittag finden unterschiedliche Geschichtsworkshops zu den Themenbereichen Partizipationsmöglichkeiten, Forschung, subjektive Erinnerung, Perspektive, Wirkung und Identität statt. Die Jugendlichen können zwischen vielfältigen Angebote wählen und unter anderem lernen, wie „Ausstellungsgestaltung für Anfänger_innen“ funktioniert, „Potsdam mit dem Smartphone entdecken“ oder sich auf „Spurensuche 1945“ begeben.

Am Samstag, dem 15. November 2014, werden im Rahmen einer Projektmesse die Ergebnisse aus den Workshops im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte präsentiert.