„Der dunkle Ort“ – Neue Landtagsausstellung eröffnet

Parlamentspräsidentin Britta Stark hat heute eine neue Ausstellung im Foyer des Landtages eröffnet. Unter dem Titel "Der Dunkle Ort: Das Frauengefängnis Hoheneck" setzt sich diese mit den Schicksalen von 25 Frauen auseinander, die zwischen 1950 und 1989 im sächsischen Stollberg unter menschenunwürdigen Umständen als politische Gefangene im größten Frauenzuchthaus der DDR inhaftiert waren. Die Bereitschaft der ehemaligen „Hoheneckerinnen“, persönliche Erlebnisse und Erfahrungen publik zu machen, würdigte Stark als gewichtigen Beitrag zur öffentlichen Aufarbeitung des SED-Regimes.

In ihrer Rede unterstrich die Landtagspräsidentin die Bedeutung eines fundierten Geschichtsbewusstseins für die Gestaltung einer starken und wehrhaften Demokratie in Gegenwart und Zukunft. Wörtlich sagte sie: „Die Auseinandersetzung mit der eigenen Historie ist ein Prozess, dem sich eine demokratische Gesellschaft immer wieder stellen muss. Nur durch Erinnerung und Aufarbeitung verhindern wir, dass sich dunkle Kapitel der Vergangenheit wiederholen. Ein Besuch dieser Ausstellung hinterlässt Spuren – er weckt nicht nur Empathie, sondern auch weiterführendes Interesse.“

Die Ausstellung der Heinrich-Böll-Stiftung ist aus dem 2012 erschienenen Fotoband „Der dunkle Ort“ entstanden, in dem der Fotograf Dirk von Nayhauß und die Autorin Maggie Riepl 25 ehemalige „Hoheneckerinnen“ porträtieren. Neben Zeitzeuginnen nahmen auch der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Roland Jahn, und die Brandenburger Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Ulrike Poppe, an der Vernissage teil.

Die Ausstellung kann vom 13. Januar bis 29. Februar 2016 montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr im Foyer des Landtages besucht werden. An gesetzlichen Feiertagen bleibt sie geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Hintergrundinformationen:
Ausstellungseinladung