Dombrowski legte Kranz an der Station Z nieder: „Was an das Ende von Zivilisation erinnert, muss heute Zusammenhalt und Zukunft stiften.“

Der Landtag Brandenburg und die Gedenkstätte Sachsenhausen erinnerten am heutigen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus gemeinsam an die norwegischen Häftlinge des KZ Sachsenhausen. Wie der 1924 geborene, 1942 von der Gestapo verhaftete und 1944 in das KZ Sachsenhausen verbrachte Bernt Lund, der mit dem norwegischen Botschafter Petter Ølberg zur öffentlichen Veranstaltung nach Oranienburg eingeladen war, übernahmen auch einige andere der 2.500 hier inhaftierten Norweger später politische Ämter: Einar Gerhardsen und Trygve Bratteli wurden Ministerpräsidenten, Lund Diplomat im Auswärtigen Dienst Norwegens.

An der „Station Z“, dem zentralen Gedenkort, legte Landtagsvizepräsident Dieter Dombrowski einen Kranz nieder. „Den letzten Buchstaben im Alphabet wählte die SS zutiefst zynisch und menschenverachtend für diesen Ort, der die letzte Station für die Häftlinge war“, sagte Dombrowski vor den Vertretern der Landes-, Kreis- und Stadtparlamente, aus Parteien, Verbänden, Landesregierung und diplomatischen Vertretungen. „Doch was an das Ende von Zivilisation erinnert, kann und muss heute Zusammenhalt und Zukunft stiften - frei von Hass, Populismus und Rechtsextremismus. Wenn Schülerinnen und Schüler aus den Gymnasien der Region hier die Namen von norwegischen Häftlingen und ihre Erinnerungen verlesen, berühren uns die Schicksale. Wir können und wir dürfen nicht vergessen, was hier passiert ist.“