Essen, Umwelt, Handel: Brandenburgs Jugend macht im Landtag EU-Politik

Bequem, fair und lokal Handel treiben? Lecker, günstig, gesund essen? Klimaschonend mit der Umwelt umgehen? Etwa 90 Schülerinnen und Schüler aus vier Brandenburger Gymnasien machten am Freitag (5.10.) im Brandenburger Parlament ihre eigene EU-Politik und holten sich dazu gleich die Rückmeldung von Landtagsabgeordneten. Auf dem Europäischen Jugendforum, das jährlich in mehreren bundesdeutschen Landtagen und nach 2002, 2012 und 2016 zum vierten Mal in Brandenburg stattfindet, debattierten Jugendliche darüber, wie sie in Europa leben wollen.

Wie wir in Europa zusammenleben wollen, sei nicht nur eine Frage an Berufspolitiker und Experten in den Verwaltungen, sondern auch an Bürgerinnen und Bürger, sagte Vizepräsident Dieter Dombrowski zur Eröffnung des Jugendforums. Europa wachse vor Ort in den Dörfern, Städten und Regionen. „Dort erlebt Ihr konkret, wie sehr politische Themen – ob Landwirtschaft, Energie, Fördermittel, Lebensmittelstandards oder internationale Studiengänge – verflochten sind mit der Politik der EU“, so Dombrowski. „Wie wir leben wollen in Europa ist eine Zukunftsfrage. Und dafür seid Ihr die Experten. Ihr werdet entscheiden, wie es mit Europa weitergeht – bei Wahlen, in persönlichem Engagement und hoffentlich auch aktiv in der Politik.“

Frank Piplat, Leiter des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in Berlin, kommt es auf den Austausch auf Augenhöhe zwischen Jugendlichen und Abgeordneten an. „Durch die aktive Auseinandersetzung mit europäischen Themen erkennen Schülerinnen und Schüler wie wichtige Europa für ihre Zukunft ist“, sagte Piplat. „Diese Fragestellung gewinnt noch an Bedeutung vor den kommenden Europawahlen.“

Die Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12. Klassen hatten im Vorfeld in ihren Schulen – dem Oranienburger Runge-Gymnasium, dem Lübbenauer Paul-Fahlisch-Gymnasium, dem Angermünder Einstein-Gymnasium und dem Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Potsdam – Maßnahmen für die Europa-Politik erarbeitet und berieten sie nun vor Ort in „Landtagsausschüssen“. Gemeinsam mit den Abgeordneten Marco Büchel (DIE LINKE), Barbara Hackenschmidt (SPD), Michael Jungclaus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Barbara Richstein (CDU) prüften sie dann die Vorschläge auf ihre Realisierbarkeit. Die Jugendpresse Deutschland berichtete in einem Veranstaltungsblog über das Forum.