Heimatgeschichte im Landtag erlebbar – Neue Foyer-Ausstellung eröffnet

Parlamentspräsidentin Britta Stark hat das „Zeitwerk“ als wegweisenden Akteur der außerschulischen historisch-politischen Jugendbildung in Brandenburg gewürdigt. Mit der heimatgeschichtlichen Ausstellung „Dit kann man nich allet erzählen, dazu war ja dit Leben zu lang“ präsentiert sich die Beratungsstelle für lokal-historische Projektarbeit des Landesjugendring e. V. ab heute im Landtagsfoyer. Gezeigt werden die Ergebnisse von mehr als 60 jugendlichen Projektgruppen, die in den vergangenen Jahren die Historie ihrer Heimatorte erforscht haben. Im Rahmen des Programms „Zeitensprünge“ erkundeten sie mit ganz unterschiedlichen Ansätzen, welche Spuren die Ereignisse des 20. Jahrhunderts im heutigen Brandenburg hinterlassen haben.

In ihrer Eröffnungsrede lobte Stark den selbstbestimmten Charakter der Forschungs- und Lernprozesse der „Zeitenspringer“. Sie sagte: „Ohne das Gespräch mit der Vergangenheit könnten wir unsere Gegenwart nicht entziffern, nicht erkennen, in welcher Gesellschaft wir leben. Durch die Beschäftigung mit der Geschichte wird das Neue übersetzt und verständlich gemacht. Erst dann erhält es einen Platz in der Gegenwart, damit Ideen und Innovationen nicht verpuffen, sondern eine Zukunft haben. Deshalb ist es wunderbar, dass sich ,Zeitenspringer’ ganz nach eigenen Interessenschwerpunkten mit Geschichte befassen und lokale Historie erforschen.“

Die Jugendlichen beschäftigten sich unter anderem mit Zwangsarbeit während der NS-Zeit in der Lausitz und damit, wie im Barnim mit Menschen mit Behinderung umgegangen wurde. Die Projekte beleuchten außerdem Alltagsgeschichten und Themen der jüngeren Vergangenheit. So porträtierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Zehdenick ihre Großmütter, forschten zu alten Tänzen und Kostümen in Falkenberg sowie zur Geschichte des Graffiti in Potsdam. Dafür sprachen sie mit Zeitzeugen, besuchten historisch bedeutsame Orte und recherchierten in Archiven. Die Dokumentation ihrer Arbeit macht Brandenburg Heimatgeschichte für alle Generationen erlebbar.

Die Ausstellung im Foyer des Landtages kann vom 15. Februar bis zum 31. März 2017 montags bis freitags von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr besucht werden. An gesetzlichen Feiertag bleibt sie geschlossen. Der Eintritt ist frei.