Kunstaktion „Die Wölfe sind zurück“ auf dem Alten Markt durch Landtagspräsidentin Stark und Oberbürgermeister Jakobs eröffnet

Gemeinsame Pressemitteilung des Landtages Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam

Gemeinsam mit dem Künstler Rainer Opolka haben Landtagspräsidentin Britta Stark und Oberbürgermeister Jann Jakobs heute die Ausstellung „Die Wölfe sind zurück“ auf dem Alten Markt in Potsdam eröffnet. Die Kunstaktion mit 63 bis zu zwei Meter großen Wolfsskulpturen aus Bronze, Gusseisen und Messing ist den Opfern von Krieg, Hass und Gewalt gewidmet. Bis zum 1. Mai wird sie als sichtbares Zeichen gegen Rassismus im Zentrum der Landeshauptstadt zu sehen sein.

In ihrer Rede unterstrich Landtagspräsidentin Stark die Kraft von Kunst, zu irritieren und das Alltagsbewusstsein in Frage zu stellen: „Kunst besitzt einen wunderbaren Eigensinn und findet andere Wege zu Menschen als Politik und Diskurs. Jetzt sind die Wölfe in Potsdam angekommen und bieten ein verstörendes Bild in der attraktiven historischen Stadtmitte. Dabei wecken sie Interesse und regen auch Veränderungen an. Aber bedroht und eingeschüchtert fühlen wir uns nicht in Potsdam und Brandenburg – weder von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten, noch von ihren künstlerischen Sinnbildern!“

„Mit seinen Skulpturen setzt sich Rainer Opolka mit Besorgnis erregenden gesellschaftlichen Entwicklungen wie Fremdenfeindlichkeit und rechter Radikalisierung auseinander. Seine Themen sind brisant – und hochaktuell“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. „Auch in Potsdam haben wir in diesem Jahr Versuche erleben müssen, hetzerische und menschenverachtende Parolen auf unsere Straßen zu tragen. Doch Potsdam bleibt weltoffen und tolerant und wird es nicht zulassen, dass diese Parolen Verbreitung finden und den Boden für Hass und Gewalt bereiten. Ich freue mich deshalb besonders, dass wir heute diese Ausstellung, die auf die aktuellen Gefahren hinweist und zur Wachsamkeit mahnt, im Herzen der Landeshauptstadt eröffnen, wo sie von vielen Bürgerinnen, Bürgern und Gästen der Stadt besucht werden kann“, so der Oberbürgermeister.   

Opolkas Skulpturen sind in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Landtages auf dem Alten Markt aufgestellt. Die bis zu zwei Meter hohen und jeweils 250 Kilogramm schweren, in Metall gegossenen Wolfsmenschen sind in angriffslustigen Posen dargestellt.

 

Sie tragen Namen wie „Blinder Hasser“, „Mitläufer“ oder „NSU Mann“. Die Wölfe wirken bedrohlich. „Bedrohlich ist aber auch, was auf uns zukommt, wenn das Ich das Wir überwältigt. Fast täglich brennen Asylheime. Die Ausstellung soll zeigen, was mit einer Gesellschaft passiert, wenn die Strukturen der Ordnung zerbrechen“, sagte der aus Brandenburg stammende Künstler Rainer Opolka. Teil  seiner Ausstellung sind neben den Skulpturen Informationstafeln zu Themen wie „Mordopfer rechter Gewalt“ oder „Rechte Gewalt im Internet“. Mit seiner Aktion möchte der Künstler Passantinnen und Passantinnen zur Diskussion über Gewalt und Rassismus anregen. Insbesondere Brandenburger Schülerinnen und Schüler lädt er zu Führungen durch die Open-Air-Ausstellung und zur Diskussion ein.   

Potsdam ist nach Dresden der zweite Aufstellungsort der Skulpturengruppe. Im Anschluss an die Ausstellung in Potsdam sind Expositionen in weiteren deutschen Landeshauptstädten geplant.