Landesfinale von „Jugend debattiert“ bringt Brandenburgs beste junge Redner hervor

Vier Schüler qualifizieren sich beim Landesfinale in Brandenburg für die Bundesebene des Wettbewerbs „Jugend debattiert

Soll in Brandenburg die verbindliche Lehrerempfehlung für den Besuch weiterführender Schulen aufgehoben werden? Kann bei den Landtagswahlen in Brandenburg die 5%-Hürde auf 3% gesenkt werden?“ Für eine Debatte im Plenarsaal des Brandenburger Landtages war heute nicht der engagierte Austausch der Argumente ungewöhnlich, sondern der Kreis der Beteiligten: Schülerinnen und Schüler aus weiterführenden Schulen. „Jugend debattiert“ heißt das große Schulprojekt mit Unterrichtsreihe und Wettbewerb, zu dessen Landesfinale unter der Schirmherrschaft von Parlamentspräsident Gunter Fritsch heute Brandenburgs beste junge Rednerinnen und Redner antraten und ihr Können demonstrierten.

Genau zuhören, andere Meinungen respektieren und sachkundig debattieren sind wichtige Fähigkeiten in Schule, Arbeitswelt und Gesellschaft. Debattieren kann jeder lernen, es ist ein ausgezeichneter Weg zur Persönlichkeitsbildung. Dabei helfen klare Regeln: Pro Debatte vier Schülerinnen und Schüler, eine Streitfrage, 24 Minuten Dauer. Inhalte und Argumente zum Thema müssen sitzen, denn wer Pro oder Contra debattiert, wird erst kurz vor dem Wettbewerb ausgelost.

Der 13jährige Jurek Wille vom Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg überzeugte die Jury durch seine Ausdrucksweise. Er argumentierte eindrucksvoll gegen die Aufhebung der verbindlichen Lehrerempfehlung für den Besuch weiterführender Schulen. Der 15jährige Dennis-Dominik Rosmus vom Elsterschloss-Gymnasium in Elsterwerda konnte bei der Frage „Kann bei den Landtagswahlen in Brandenburg die 5%-Hürde auf 3% gesenkt werden?“ den Landeswettbewerb der Jahrgangsstufen 11 bis 13 für sich entscheiden. Er trat überzeugend gegen eine Senkung ein.

Rund 4.000 Schülerinnen und Schüler in 20 Schulen haben sich im laufenden Schuljahr in Brandenburg im Rahmen einer Unterrichtsreihe an „Jugend debattiert“ beteiligt. Wettbewerbe fanden zuvor bereits auf Schul- und Regionalebene statt. Die beiden Debattensieger und die jeweils Zweitplatzierten Sarah Vierjahn, 15 Jahre, vom Goethe-Gymnasium Nauen und Winona Bölling, 18 Jahre, vom Lisa-Meitner-Gymnasium Falkensee vertreten Brandenburg zunächst bei der Qualifikation zur Bundesebene in Berlin. Dort werden sich am 28. Juni 2014 dann die acht besten Debattanten aus ganz Deutschland im Bundesfinale gegenüber stehen.

„Ich bin bei Jugend debattiert dabei, weil ich gerne meine politische Meinung äußere und lernen möchte, sie vor anderen zu vertreten", so die 15jährige Teilnehmerin Lara Löser. Als Preis für ihren heutigen Erfolg erhalten alle vier Sieger ein fünftägiges intensives Rhetorik-Training, das sie gemeinsam mit den Siegern der anderen Länder auf die Bundesebene des Wettbewerbs vorbereitet.

Anlässlich des Landesfinales erklärte Parlamentspräsident Fritsch in seiner Funktion als Schirmherr der Veranstaltung: „Die Gesetzesinitiativen zur Absenkung des aktiven Wahlalters im Januar 2012 kamen direkt aus der Mitte des Parlaments. Zu den Kommunal- und Landtagswahlen sind in diesem Jahr erstmals auch alle 16- und 17-Jährigen zur Stimmangabe aufgerufen. Dies zeigt, die Gesellschaft traut jungen Menschen zu, früh Verantwortung für unser Gemeinwesen zu übernehmen. Dabei ist es wichtig, sich mit seiner eigenen Meinung auch Gehör zu verschaffen. Das gelingt am besten mit überzeugenden Argumenten. Jugend debattiert vermittelt Schülerinnen und Schülern die Fähigkeit, Konflikte argumentativ zu lösen. Darum ist der Landtag Brandenburg gerne Kooperationspartner von Jugend debattiert“.

Burkhard Jungkamp, Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport, zeigte sich überzeugt vom Konzept: „Im Wettstreit um die besten Argumente setzen sich die Jugendlichen mit politischen Themen auseinander, lernen eine eigene Meinung zu haben, sie zu verteidigen und sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Das ist gerade in diesem Jahr wichtiger denn je: Erstmals können 16jährige im Land Brandenburg bei den Kommunal- und Landtagswahlen wählen und direkten Einfluss auf Politik und Gesellschaft nehmen, um ihre Interessen besser durchzusetzen.“

Mit Jugend debattiert wollen die beteiligten Stiftungen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 ermutigen, an der eigenen Sprache und den passenden Argumenten zu feilen. Die Themen der Debatten führen die Schüler an Politik heran und motivieren sie zu demokratischem Handeln.

Jugend debattiert wird getragen von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf Stiftung auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Kooperationspartner sind die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder. Das Landesfinale Brandenburg wird unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsident Gunter Fritsch durch den Landtag Brandenburg veranstaltet.

Die Finalisten im Landeswettbewerb Jugend debattiert in Brandenburg 2014:

Debatte Altersgruppe 1 (Klassen 8 bis 10):

1. Platz: Jurek Wille, 13 Jahre, Louise-Henriette-Gymnasium Oranienburg

2. Platz: Sarah Vierjahn, 15 Jahre, Goethe-Gymnasium Nauen

3. Platz: Julia Steinmetz, 13 Jahre, Gymnasium "F.F. Runge" Oranienburg

4. Platz: Lara Löser, 15 Jahre, Sängerstadt-Gymnasium Finsterwalde

 

Debatte Altersgruppe 2 (Jahrgangsstufen 11 bis 13):

1. Platz: Dennis-Dominik Rosmus, 15 Jahre, Elsterschloss-Gymnasium Elsterwerda

2. Platz: Winona Bölling, 18 Jahre, Lisa-Meitner-Gymnasium Falkensee

3. Platz: Maximilian Baus, 16 Jahre, Katholische Marienschule Potsdam

4. Platz: Jonas Dinut, 18 Jahre, Goethe-Gymnasium Nauen

Fotos der Finalisten finden Sie unter
www.jugend-debattiert.de/service/presse/bildmaterial.html

 

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