Landtag gedenkt der Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma

Aus Anlass des 75. Jahrestages des „Auschwitz-Erlasses“ hat der Brandenburger Landtag heute mit einer Schweigeminute der Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma gedacht.

Landtagspräsidentin Stark sagte zu Beginn der Plenarsitzung am Freitag:
„Bevor wir mit der Tagesordnung der heutigen Sitzung beginnen, wollen wir der Menschen aus den Völkern der Sinti und Roma gedenken, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Heute vor 75 Jahren unterzeichnete SS-Reichsführer Himmler den sogenannten „Auschwitz-Erlass“ zur Vernichtung der Sinti und Roma. 23.000 Menschen, unter ihnen 13.000 aus Deutschland und Österreich wurden nach Auschwitz-Birkenau verschleppt. Die meisten von Ihnen kamen in den Gaskammern ums Leben .Insgesamt waren es 500.000 Sinti und Roma, die Opfer der Nationalsozialisten im besetzten Europa wurden. Diese Verbrechen gingen von Deutschland aus, und geschahen vor unserer Haustür. Was geschehen ist, geht uns an und ruft auf zur Empathie, zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und zum Handeln. Sinti und Roma leben seit Jahrhunderten in Deutschland. Sie gehören zu uns. Wir tragen Verantwortung, dass sie sicher leben können und dass Antiziganismus und Rassismus in unserem Land keinen Raum finden. Wir werden die Opfer aus den Völkern der Sinti und Roma nicht vergessen und die Erinnerung an diese Frauen, Männer und Kinder wachhalten. Zum Innehalten und Gedenken bitte ich Sie jetzt, sich von Ihren Plätzen zu erheben.“

Als „Auschwitz-Erlass“ wird der Erlass Heinrich Himmlers vom 16. Dezember 1942 bezeichnet, mit dem die Deportation der Sinti und Roma in Deutschland angeordnet wurde, um sie als Minderheit komplett zu vernichten.