Landtagspräsident Gunter Fritsch eröffnet heute Ausstellung in Cottbus über die deutsche „Polenbegeisterung“
[[thumb:2:links]] Die Wanderausstellung „Frühling im Herbst. Vom polnischen November zum deutschen Mai. Das Europa der Nationen 1830-1832“ ist 2003 vom „Museum Europäischer Kulturen“ in Berlin realisiert worden, und zwar mit maßgeblicher Unterstützung des Vereins „Kulturland Brandenburg“, das jenes Jahr unter das Motto „Europa ist hier!“ gestellt hatte. Insgesamt ist die Ausstellung bisher an 33 Orten in Polen, Deutschland, Belgien und Frankreich gezeigt worden und damit eine der erfolgreichsten brandenburgischen Ausstellungen.
Die Ausstellung wird heute in der Oberkirche St. Nikolai in Cottbus durch Landtagspräsident Gunter Fritsch gemeinsam mit Pfarrer Christoph Polster von der Evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai und Gerhard Weiduschat von der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg e. V. eröffnet werden und bis zum 16. Juni, täglich von 10 bis 17 Uhr, zu sehen sein.
Die dreisprachige Ausstellung hat den Zeitraum von der französischen Juli-Revolution von 1830 über den polnischen Aufstand im russisch besetzten Teil Polens im November 1830 bis zum Hambacher Fest im Mai 1932 zum Gegenstand und dokumentiert die Begeisterung, mit denen polnische Exilanten nach der Niederschlagung ihres Aufstands vor allem in den deutschen Ländern empfangen wurden. Man sah in ihnen heroische Vorkämpfer für einen demokratischen Nationalstaat, den sich auch die Deutschen in den vielen Fürstentümern des Deutschen Bundes wünschten. Die deutsche „Polenbegeisterung“ erreichte ihren Höhepunkt auf dem Hambacher Fest vom Mai 1832, das als Geburtsstunde der deutschen Demokratie gilt und auf dem in Anwesenheit einer polnischen und einer französischen Delegation ein deutscher Nationalstaat als Teil eines „conföderierten Europas“ gefordert wurde.
[[thumb:1:rechts]] Landtagspräsident Gunter Fritsch, der für den Ausstellungsort Cottbus die Schirmherrschaft übernommen hat:
„Die auf dem Hambacher Fest von 1832 erhobene Forderung nach einem vereinigten und demokratischen Deutschland als Teil eines konföderierten Europas hat sich erst am 3. Oktober 1990 mit der Wiedervereinigung Deutschlands erfüllt, wozu es ohne das Einverständnis unserer beiden größten Nachbarvölker nicht gekommen wäre.“