Landtagspräsidentin Stark in Sachsenhausen: „Müssen uns dem Leid der Opfer stellen“

Nach ihrem Amtsantritt im Oktober 2014 hat Parlamentspräsidentin Britta Stark heute erstmals die Ansprache anlässlich des  Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am zentralen Gedenkort des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen gehalten.

In ihrer Rede an der sogenannten „Station Z“ unterstrich sie die Bedeutung eines ausgeprägten Geschichtsbewusstseins: „Wir dürfen niemals vergessen, zu welchem Zivilisationsbruch Menschen fähig sind. Erinnern heißt, sich dem Leid der Opfer zu stellen. Ihre erlittenen Qualen können wir kaum erahnen, geschweige denn mit unserer Sprache erfassen. Aber wir geben den Opfern unser Versprechen, sie und unsere Geschichte nicht zu vergessen. Wir dürfen die intensive Auseinandersetzung mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte nicht scheuen! Schonungslos dokumentiert es, wohin es führen kann, wenn eine durch Menschenverachtung, Krieg und Völkermord bestimmte Ideologie die Köpfe und Herzen von Menschen aus der Mitte der Gesellschaft vergiftet.“ Nach den Worten der Landtagspräsidentin behielten lautstarke Forderungen eines „Nie wieder“ ihre Dringlichkeit, solange Hass, Gewalt und Terror gegen Andersdenkende existierten.

An der Veranstaltung, die der Landtag Brandenburg und die Gedenkstätte bzw. das Museum Sachsenhausen alljährlich gemeinsam ausrichten, nahmen neben weiteren Abgeordneten auch Mitglieder der Landesregierung, Vertreter von Botschaften und der Vizepräsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Andreas Gram, teil. Erinnert wurde in diesem Jahr insbesondere an die Opfer der Endphase des KZ Sachsenhausen.