Neue Ausstellung im Landtag präsentiert bewegendes Archiv der Heimatgeschichte

Ab dem 5. Oktober 2010 sind ausgewählte Auszüge der umfangreichen Wanderausstellung „Dit kann man nich allet erzählen, dazu war ja dit Leben zu lang“ - Der andere Blick auf Heimatgeschichte des Landesjugendrings Brandenburg e. V. im Landtag zu sehen.

Im Rahmen des Jugendprogramms „Zeitensprünge“ der Stiftung Demokratische Jugend haben engagierte Jugendliche aus ganz Brandenburg in den zurückliegenden fünf Jahren erforscht, welche Spuren die Historie des 20. Jahrhunderts in ihrem lokalen Umfeld hinterlassen hat. Um bislang wenig dokumentierte Regional- und Heimatgeschichte für sich und andere erlebbar zu machen, haben sie Geschichte und Geschichten in ihren Heimatorten recherchiert.

Die vorgestellten Projekte beschäftigen sich unter anderem mit der wechselvollen Geschichte der Doppelstadt „Küstrin/Kostrzyn“, mit dem Schicksal holländischer Zwangsarbeiter in Strausberg und dem jüdischen Leben in Eichwalde und Wittstock. Aus der jüngeren Vergangenheit berichten Projekte zu den Lebensläufen junger vietnamesischer Frauen, die in den 80er Jahren nach Potsdam gekommen sind, wie auch eine Darstellung des menschenverachtenden DDR-Grenzregimes im Berliner Norden. Aber auch die Alltagsgeschichte von Modetrends bis Freizeitgestaltung und Sexualmoral interessierte die jugendlichen Projektteilnehmer.

Bis heute wurden insgesamt fast 200 Brandenburger Projekte im Rahmen des Jugendprogramms „Zeitensprünge“ gefördert, an denen sich mehr als 2.100 Jugendliche beteiligt haben. Der Landesjugendring Brandenburg e. V. begleitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer seit dem Jahr 2005. Dabei haben sie nicht nur die authentischen Orte des Geschehens fotografiert und gefilmt, sich durch Archive gewühlt und auf staubigen Dachböden längst vergessene Erinnerungsstücke zutage gefördert, sondern auch Freunde, Verwandte und Nachbarn interviewt.

Entstanden ist ein umfangreiches Archiv der Heimatgeschichte und ein bewegendes Zeugnis des Dialogs zwischen den Generationen.

Landtagsvizepräsidentin Gerrit Große eröffnet die Ausstellung am 5. Oktober 2010, 12:30 Uhr im Foyer des Landtages Brandenburg. Anschließend kann die Schau bis zum 11. November 2010 montags bis freitags von 8:00 bis 17:00 Uhr auf dem Potsdamer Brauhausberg besucht werden.

Ansprechpartner im Landtag: Stefan Rabe, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0331-966-1250, stefan.rabe@landtag.brandenburg.de