"Nichts mehr so wie noch am Abend zuvor" – Landtagspräsident Fritsch erinnert an Mauerbau vor 52 Jahren

Ab heute präsentiert der Landtag Brandenburg in seinem Präsidialbereich die Ausstellung „WENDEZEIT 1989 - 1991. Fotografien von Hildegard Ochse“. Die ausgestellten Arbeiten der Berliner Fotografin Hildegard Ochse beleuchten die ereignisreichen Monate zwischen friedlicher Revolution und Neubeginn im wiedervereinigten Deutschland.

In seiner Rede anlässlich der Ausstellungseröffnung erinnerte Parlamentspräsident Gunter Fritsch an Erlebnisse rund um den Bau der Berliner Mauer vor 52 Jahren: „Als am 13. August 1961 Grenztruppen Sperren errichteten, Volkspolizei und Kampftruppen in Alarmbereitschaft standen und Bautrupps die ersten Steine der zukünftigen Mauer aufeinandersetzen, bedeutete dies einen schmerzlichen Einschnitt in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Mauerbau war aber vor allem auch für viele Menschen in beiden deutschen Staaten ein schmerzlicher Einschnitt. Getrennt von Verwandten und Freunden, abgeschnitten von ihren Arbeitsstellen, war an diesem Morgen in vielen Familien nichts mehr so wie noch am Abend zuvor. Schon bald wurde der Grenzstreifen zum Todesstreifen. Der Opfer des Grenzregimes gedenken wir deshalb am heutigen Tag ganz besonders.“

Die Entscheidung zum Bau der Berliner Mauer und der Sperranlagen entlang der gesamten innerdeutschen Grenze sei allerdings nicht zuletzt auch das öffentliche Eingeständnis der DDR-Machthaber gewesen, der eigenen Bevölkerung keine positive Perspektive mehr bieten zu können, so Fritsch weiter. Es sei absehbar gewesen, dass die erzwungene Trennung nicht für alle Ewigkeit bestand haben würde. Fritsch betonte: „Dass der Mauerfall am Ende nicht mit Gewalt oder gar Krieg, sondern auf dem Wege einer durch und durch friedlichen Revolution der Bürgerinnen und Bürger selbst erreicht wurde, ist vielleicht der größte Glücksfall in der Geschichte unseres Landes.“

Die  Ausstellung ist  bis zum 24. September  2013 montags bis  freitags von 8:00  bis  17:00 Uhr im  Präsidialbereich (1. OG)  des Landtages zu sehen. Der Besuch ist kostenfrei.