Schulnetzwerk bietet Alltagsrassismus die Stirn – Landestreffen mit Stark und Baaske im Landtag

Parlamentspräsidentin Britta Stark hat die Vorbildwirkung der Mitgliedsschulen des Brandenburger Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hervorgehoben. Gemeinsam mit Bildungs- und Jugendminister Günter Baaske eröffnete sie am Vormittag das jährliche Landestreffen im Plenarsaal des Landtages. Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte sind zusammengekommen, um sich heute im Rahmen vielseitiger Workshops zum diesjährigen Motto „Rassismus im Alltag – Nicht mit uns!“ auszutauschen.

In ihrer Rede lobte Stark das Engagement der Jugendlichen, sich täglich für ein positives Schulklima einzusetzen. Direkt an die Schulvertreterinnen und – vertreter gewandt, sagte sie: „Mobbing, Ausgrenzung und Diskriminierung aktiv entgegenzutreten, verlangt häufig Mut und Beständigkeit. Wertschätzung, Respekt und Mitgefühl sind wichtige Werte im Umgang miteinander. Ich hoffe, dass sich noch viele Schulen Eurem Beispiel anschließen und die Grundsätze des Netzwerkes vorleben und verbreiten.“

Bildungsminister Baaske sagte: „Ich bin sehr froh darüber, dass sich bereits 70 Schulen an dem Projekt beteiligen und dass so viele Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der Einladung zur heutigen Veranstaltung gefolgt sind. Es ist in der aktuellen politischen Situation wichtiger denn je, dass sich junge Menschen zu den demokratischen Werten bekennen und sich gegen Rassismus wenden.“

Die Veranstaltung wird vom Landtag Brandenburg gemeinsam mit den Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie Brandenburg (RAA Brandenburg) ausgerichtet. Sie soll Jugendliche dafür sensibilisieren, Diskriminierung frühzeitig zu erkennen und argumentativ dagegen vorzugehen. Angeboten werden sechs Workshops, u. a. zu den Schwerpunkten Toleranz und Vielfalt, koloniales Erbe sowie Mobbing. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, an  einem Argumentationstraining gegen Rechts teilzunehmen. Ein Lehrkräfteworkshop soll die Netzwerklehrerinnen und -lehrer für die Konfrontation mit rechtspopulistischen Thesen wappnen.

Während der anschließenden Ideenbörsen können sich die Schulen untereinander vernetzen und Erfahrungen mit Projekten  und  Kooperationspartnern austauschen.

Hintergrund:
70  Schulen in Brandenburg tragen bereits den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Um diesen zu erhalten, müssen sich mindestens 70 Prozent aller Schulzugehörigen (Schülerschaft, Lehrkräfte und Schulbedienstete) durch ihre Unterschrift zu den Grundsätzen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekennen. Dies impliziert auch die langfristige Verpflichtung, Aktionen und Projekte gegen Rassismus durchzuführen - sei es durch Konzerte gegen Rechts, interkulturelle Projekttage, lokalhistorische Studien oder Sportfeste mit Asylbewerbern.