Stark für Kultur des Entgegenkommens: Mit dem Zertifikat berufundfamilie gewinnen beide Seiten

Die Familie gewinnt, der Job profitiert: Parlamentspräsidentin Britta Stark nahm die Urkunde für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Landtag nun offiziell aus den Händen von Oliver Schmitz, Geschäftsführer der „berufundfamilie Service GmbH“, entgegen. Das erstmals an den Landtag als Arbeitgeber verliehene, bundesweit etablierte Qualitätssiegel für eine lebensphasenbewusste Personalpolitik ist eine Auszeichnung: für die in einem Diskussionsprozess im Hause entstandene Zielvereinbarung und das Vorhaben, die Arbeitsbedingungen so zu organisieren, dass die Beschäftigten ihren Beruf mit der Familie und in verschiedenen  Lebensphasen unter einen Hut bringen können. Dazu gehören z. B. flexible Dienstzeiten, mobiles und ortsunabhängiges Arbeiten sowie Gesundheitsmaßnahmen und ein bereits eingerichteter Eltern-Kind-Raum im Landtagsgebäude.

„Als Dienstleister des Parlaments steht die Landtagsverwaltung in einer besonderen Verantwortung – gegenüber den Abgeordneten wie gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern“, sagte Präsidentin Britta Stark bei der Entgegennahme des Zertifikats. Deshalb würden Veränderungen bei der Arbeitsorganisation mit Bedacht diskutiert und beschlossen. „Mir ist es wichtig, dass wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur in ihrer Funktion wahrnehmen, sondern als Persönlichkeiten, die unterschiedliche Lebensphasen selbstbestimmt gestalten wollen: mit Kindern leben oder Angehörige pflegen. Engagierte, gute Fachkräfte brauchen eine Kultur des Entgegenkommens, die ihre Lebenssituation und Interessen wahr- und ernst nimmt. Mit einem Kulturwandel im Hause und konkreten Maßnahmen verknüpfen wir die Interessen der Beschäftigten und die unserer Verwaltung.“

Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH, betonte: „Unternehmen und Institutionen, die das audit berufundfamilie erfolgreich durchlaufen, fahren mit der systematischen und strategischen Gestaltung ihrer Vereinbarkeitspolitik vielfältige Gewinne ein. Sie profitieren nicht nur durch die konkreten Lösungen – in Form von passgenauen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen in Handlungsfeldern wie Arbeitszeit und –organisation, Führung oder Kommunikation. Sie festigen zudem ihre Unternehmenskultur und sind in der Lage, auf Entwicklungen und Trends – sei es die Veränderung der Beschäftigtenstruktur oder die Herausforderungen des Generationenmanagements oder der Digitalisierung –adäquat zu reagieren.

Ein nach Workshops mit Beschäftigten und Führungskräften im Landtag erstellter Maßnahmekatalog wird nun auf seine Umsetzung hin geprüft – mit dem Ziel, lebensphasen- und familienfreundlicher zu werden, ohne die Dienstleistungen für Abgeordnete und Fraktionen zu beeinträchtigen. In drei Jahren wird eine Evaluierung des Auditierungsbüros feststellen, ob der Landtag das Zertifikat weiter tragen darf.

Mit dem 1998 von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiierten und der berufundfamilie GmbH angebotenen Audit wurden deutschlandweit mehr als 1.700 Arbeitgeber ausgezeichnet. Zu den bislang 30 Zertifikatsträgern in Brandenburg gehören neben Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen u. a. auch das Finanz-, das Innen- und das Sozialministerium sowie die Staatskanzlei. Der Landtag trägt das Siegel seit 31.10.2017, die offizielle Verleihung an die Zertifikatsträger findet traditionell einmal im Jahr im Sommer statt.