Termin

Landtagspräsidentin Prof. Dr. Liedtke eröffnet die Ausstellung „Jüdisches Leben im ländlichen Raum 1933-1945“ im Foyer des Landtages. Vizepräsident Galau nimmt ebenfalls teil.

Impressionen aus dem jüdischen Leben in Belzig
Impressionen aus dem jüdischen Leben in Belzig
© Belziger Forum e. V.
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Beschreibung

Zwei Jahre lang hat ein Projektteam des Vereins Belziger Forum e. V. die Biografien jüdischer Bürger/-innen und Institutionen in Bad Belzig sowie der Umgebung recherchiert. Das überraschende Ergebnis waren teils bisher unbekannte Fotos und Dokumente sowie nicht gehörte Berichte aus der Zeit der Verfolgung jüdischer Mitbürger/-innen.

In der ersten kurzen Ausstellungsphase im August/September 2018 in Bad Belzig besuchten fast 1 500 Menschen die Ausstellung. Sie besteht aus 18 Stelltafeln und schildert die Schicksale von jüdischen Mitbürger/-innen wie zum Beispiel Dagobert Bornheim, dem Rechtsanwalt Herbert Loewy sowie den Familien Sachs, Müller und Rippert mit dem später berühmten Sänger Iwan Rebroff. Aus Niemegk kommt Dr. Lion hinzu und aus Görzke Familie Wolff. Die Ausstellung beschreibt aber auch jüdische Institutionen wie die Belziger Lungenheilstätte/Samuel-Bleichroeder-Stiftung, heute Rehaklinik, das sogenannte Kaufmannheim am Weitzgrunder Weg, in dem jüdische Freiwillige auf die Ausreise nach Palästina vorbereitet wurden, jüdische Friedhöfe in Beelitz, Treuenbrietzen und Ziesar oder die jüdische Synagogengemeinde in Beelitz, die auch für Belzig zuständig war.

Mit der Ausstellung soll nicht nur eine Lücke in der historischen Regionalforschung geschlossen, sondern auch darauf hingewiesen werden, dass heute in Europa erneut rechtsnationale Strömungen auftreten, die die menschliche Vielfalt einschränken und mit verbalen Äußerungen ein Klima der Feindseligkeit schaffen. Um solche Tendenzen zu erkennen, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, was 1933 bis 1945 auch in den ländlichen Regionen Brandenburgs geschah, um jedem Auftreten von Antisemitismus, Gewalt, Verunglimpfung und Rechtsextremismus zu begegnen.

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Die Eröffnung der Ausstellung „Jüdisches Leben im ländlichen Raum 1933–1945“ findet am Dienstag, 25. Februar 2020, um 18 Uhr im Foyer des Landtages Brandenburg statt. Die interessierte Öffentlichkeit und Medienvertreter sind herzlich eingeladen.

Begrüßung:

  • Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Präsidentin des Landtages Brandenburg

Grußworte:

  • Benjamin Stamer, Mitorganisator der interkulturellen Projektarbeit im Belziger Forum e. V. sowie Leiter des Projekts „Jüdisches Leben im ländlichen Raum 1933–1945“
  • Florian Görner, externer Koordinator der Koordinierungs- und Fachstelle LAP „Hoher Fläming“, Partnerschaft für Demokratie, der Stiftung SPI

Die Ausstellung kann vom 26. Februar bis zum 14. April 2020, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, im Landtag besucht werden.
An gesetzlichen Feiertagen bleibt die Ausstellung geschlossen.

Hinweise:

Während der Veranstaltung finden Film- und Fotoaufnahmen statt. Mit der Teilnahme erklären Sie und Ihre Begleitperson sich damit einverstanden, dass Sie gegebenenfalls auf Aufnahmen zu sehen sind, die im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Landtages Brandenburg verwendet werden.

Es bestehen keine Parkmöglichkeiten im Landtag Brandenburg. Bitte nutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel.

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Landtagspräsidentin eröffnet Ausstellung „Jüdisches Leben im ländlichen Raum 1933–1945“