Vizepräsidentin Richstein beim Gedenken zur Errichtung des sowjetischen Speziallagers in Sachsenhausen

Die Vizepräsidentin des Landtages, Barbara Richstein, hat in der Gedenkstätte Sachsenhausen der Errichtung des sowjetischen Speziallagers auf dem ehemaligen KZ-Gelände gedacht.
Die Vizepräsidentin des Landtages, Barbara Richstein, hat in der Gedenkstätte Sachsenhausen der Errichtung des sowjetischen Speziallagers auf dem ehemaligen KZ-Gelände gedacht.
© Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Oranienburg, 22. August 2021. Die Vizepräsidentin des Landtages, Barbara Richstein, hat in der Gedenkstätte Sachsenhausen der Errichtung des sowjetischen Speziallagers auf dem ehemaligen KZ-Gelände gedacht. Zum 76. Jahrestag wurde mit Kränzen und einer Schweigeminute an die 60.000 Frauen und Männer erinnert, die bis März 1950 in dem Lager unter sowjetischer Aufsicht eingesperrt waren. Zu den Inhaftierten gehörten neben ehemaligen NSDAP-Mitgliedern auch politisch Missliebige und andere, zum Teil willkürlich verhaftete Menschen. 12.000 von ihnen starben durch Hunger oder Krankheit. Am Rande der heutigen Gedenkstätte und den naheliegenden Wäldern befinden sich Massengräber, in denen die Toten verscharrt wurden.

Das Speziallager Nr. 7 war nur drei Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch die sowjetische Besatzungsmacht von Weesow in den Kernbereich des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen verlegt worden. In der DDR wurde dieser Teil der Geschichte verschwiegen; die Erforschung begann erst nach der deutschen Wiedervereinigung. Der Leiter der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Dr. Axel Drecoll, sagte, weitere Forschungen seien dringend notwendig. Bisher wisse man noch zu wenig über die sogenannte Häftlingsgesellschaft im Speziallager und über die individuellen Verhaftungsgründe.