Landtag erinnert an Kriegsende und Befreiung vom NS-Regime

Potsdam, 8. Mai 2024. Mit einer Gedenkveranstaltung zum 8. Mai hat der Landtag an die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 79 Jahren erinnert. Bei der Feierstunde im Plenarsaal in Potsdam sprachen Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke sowie für die Vereinigten Staaten von Amerika der Gesandte Clark Price als Vertreter der Botschafterin der USA in Deutschland, Amy Gutmann.

Landtagspräsidentin Liedtke sagte zur Begrüßung: „Demokratie ist verletzlich, muss täglich neu gelebt, weiterentwickelt und erstritten werden. Dieses leidenschaftliche Engagement für Demokratie verbindet uns – in Europa und mit unseren transatlantischen Partnern.“ Sie begrüße den Vorschlag des Bundesjugendrings, den 8. Mai als „Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkriegs“ zum gesetzlichen Feiertag zu machen, so die Präsidentin: „Als Gedenktag, als Tag der Erinnerung, als Tag der Versöhnung. Als Tag des Dankes an alle, die den Nationalsozialismus bekämpften und besiegten. Und: als Tag vieler Ideen für eine friedliche Zukunft.“

Ministerpräsident Woidke erklärte, der 8. Mai sei „ein Tag der Trauer und Demut, an dem wir des Menschheitsverbrechens der Shoah und der sechs Millionen in deutschen Todeslagern ermordeten Juden gedenken“. Unvergessen seien auch die Abermillionen Zivilisten und Soldaten, die zu Tode kamen, und die vielen Millionen Vertriebenen, die ihrer Heimat beraubt wurden. Es sei auch ein Tag, „an dem wir tiefe Dankbarkeit empfinden für das Geschenk des Wiederaufbaus Deutschlands in Frieden und Sicherheit“. Es gelte, die Demokratie wertzuschätzen „und vor ihren heute leider wieder so lautstarken Verächtern nach Kräften zu schützen“, fügte der Regierungschef hinzu.

Der US-Gesandte Price richtete den Blick zurück wie auch nach vorne. Im Zweiten Weltkrieg habe es mehr Tote und Zerstörung als in jedem anderen Krieg gegeben. Heute verteidigten die Menschen in der Ukraine nicht nur ihr Land, sondern auch „die Werte, für die Deutschland und die Vereinigten Staaten stehen“, ein Leben in Freiheit und Demokratie. Die Lehre aus der Geschichte sei, so der Diplomat in seiner Rede: „Der Preis der Untätigkeit ist im Allgemeinen höher als der Preis des Handelns.“ Wenn man Diktatoren zu beschwichtigen versuche, richteten sie noch mehr Tod und Zerstörung an.

Für den musikalischen Rahmen bei der Gedenkveranstaltung sorgten Richard Koch (Trompete) und Claudio Puntin (Bassklarinette). Der 8. Mai wird im Land Brandenburg seit 2016 als Gedenktag begangen. Im Landtag halten dabei traditionell Botschafter der ehemaligen alliierten Staaten die Hauptrede.

Weitere Informationen und Impressionen zur Gedenkveranstaltung anlässlich des 79. Jahrestages zum Ende des Zweiten Weltkrieges und zur Befreiung vom Nationalsozialismus am 08.05.2024

Grußwort der Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke zur Gedenkveranstaltung
Grußwort der Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke zur Gedenkveranstaltung
© Landtag Brandenburg / Konstantin Gastmann