Gedenkveranstaltung für Opfer des Speziallagers in Ketschendorf

Auf Einladung der Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf e.V. nimmt Landtagspräsident Gunter Fritsch an der Gedenkveranstaltung für das Internierungslager Ketschendorf/Speziallager Nr. 5 teil:

am Samstag, 28. April 2012
um 11:00 Uhr
in Fürstenwalde-Süd
(Ablauf siehe Anlage)

In der nunmehr zum 23. Mal stattfindenden Gedenkveranstaltung wird an die Opfer des Speziallagers und die Auflösung des Lagers vor 65 Jahren erinnert.

Fritsch: „Orte des Gedenkens sind für unsere Demokratie unverzichtbar. Sie erinnern an das Leid, die menschenverachtenden Umstände und die Rechtlosigkeit der Opfer. Jahrzehntelang durften die Überlebenden über das Durchlebte nicht sprechen. Erst mit der deutschen Einigung konnten sie dem Erlebten eine Stimme geben.“

Hintergrund:

Das Speziallager Ketschendorf war eins von zehn Lagern des NKWD in Brandenburg. Es bestand von April 1945 bis zum 17. Februar 1947. Dort wurden 10.500 Menschen ohne gerichtliches Urteil interniert; unter ihnen mehr als 1.600 Jugendliche.

Über 4.600 Internierte starben unter unmenschlichen Bedingungen, z.B. an Unterernährung und Tuberkulose. Sie wurden von Häftlingen des Beerdigungskommandos zwischen dem Lager und der Autobahn in Massengräbern verscharrt. 1952 wurden bei Ausschachtungsarbeiten für Wohnhäuser mehrere tausend Leichen gefunden.

Auf Initiative des Pfarrers Ernst Teichmann erfolgte 1953 eine Umbettung.