Kranzniederlegung zum Gedenken an den 66. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des Zuchthauses Brandenburg an der Havel

Anlässlich des 66. Jahrestages der Befreiung der Häftlinge des Zuchthauses Brandenburg an der Havel legt heute die Landtagsabgeordnete Marie Luise von Halem (GRÜNE/B90) in Vertretung von Landtagspräsident Gunter Fritsch zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus einen Kranz des Landtages nieder.

Das Zuchthaus Brandenburg mit der im Jahre 1940 errichteten Hinrichtungsstätte galt als die zweitgrößte Hinrichtungsstätte der Nationalsozialisten im Deutschen Reich nach Berlin Plötzensee. Dort sind von 1940 bis 1945 rd. 2000 Menschen von den Nationalsozialisten
aus politischen Gründen hingerichtet worden. Darunter befand sich auch der Großvater der Landtagsabgeordneten, Nikolaus Christoph von Halem, der ein Attentat auf Hitler geplant hatte und mehrere Gefängnisse sowie Konzentrationslager durchlitt und am 9. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg von den Nationalsozialisten hingerichtet worden ist.

Marie Luise von Halem: „Die Biografie meines Großvaters spielt für unsere Familie eine große Rolle. Er ist uns Vorbild und Ansporn zugleich, denn auch heute gilt, dass ein funktionierendes Gemeinwesen unser aller Engagement braucht.“

Landtagspräsident Gunter Fritsch setzt sich seit Jahren dafür ein, dass in der Stadt Brandenburg an der Havel ein Dokumentationszentrum
als ein Ort der Erinnerung an das NS-Justizunrecht, das SED-Unrecht und die Euthanasiemorde entsteht.

Fritsch: „Ohne die Pflege einer differenzierten und aktiven Erinnerungskultur wird uns Deutschen ein Rückblick in die beiden Diktaturen nicht gelingen. Wer Gedenken und Erinnerungskultur nicht als Bildungsauftrag für die nachwachsende Generation begreift, macht den Weg für Wiederholung in der Geschichte frei.“