Einsatz-Nachsorge-Team feiert im Landtag 25-jähriges Jubiläum
Potsdam, 13. April 2024. Mit einem Empfang hat der Landtag das 25-jährige Bestehen des Einsatz-Nachsorge-Teams (ENT) Brandenburg gewürdigt. Als Schirmfrau begrüßte Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke am Samstag rund 120 Gäste im Plenarsaal. Neben Abgeordneten, Regierungsverantwortlichen sowie Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen waren zahlreiche ehrenamtlich tätige Kameradinnen und Kameraden gekommen, die den Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten schnelle Hilfe bei der Bewältigung psychischer Belastungen anbieten. Innenminister Michael Stübgen überreichte neun ENT-Mitwirkenden die Fontane-Medaille, die Ehrenmünze zur Würdigung ihres Engagements.
Mit der Veranstaltung erinnerte der Landtag an die Gründung des ENT Anfang April 1999. Seither haben die Freiwilligen des Einsatz-Nachsorge-Teams in ca. 800 Einsätzen im ganzen Land Brandenburg mehr als 5.500 Helferinnen und Helfer betreut. Landtagspräsidentin Liedtke sagte zur Begrüßung: „Beim Einsatz-Nachsorge-Team geht es nicht um Rettung in Not, es geht um Rettung der Helfer, die im Einsatz in Not geraten sind. Dank des ENT ist niemand mit seinen Gedanken, seinen Problemen alleine.“ Zur Unterstützung des Ehrenamtes sei es gemeinsame Aufgabe, Arbeitgeber zu sensibilisieren „für die wichtige und unaufschiebbare Tätigkeit des ENT, das landesweit und oft über weite Anfahrtswege unterwegs ist“.
Innenminister Michael Stübgen betonte in seinem Grußwort: „Das Einsatz-Nachsorge-Team des Landes Brandenburg leistet seit 25 Jahren herausragende Arbeit und das ehrenamtlich. Die rund 30 erfahrenen Rettungskräfte aus Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten sind ein wichtiger Ansprechpartner für diejenigen, die nach schweren Einsätzen vor allem psychisch enorm belastet sind.“ Das ENT trage dazu bei, dass die Helfer im Land einsatzfähig bleiben.
Matthias Mehlhorn, Leiter des Einsatz-Nachsorge-Teams Land Brandenburg, erklärte: „Nach heftigen Einsatzlagen oder Ereignissen wird in einem vertraulichen Rahmen die seelische Entlastung der Einsatzkräfte unterstützt – selbstverständlich immer auf freiwilliger Basis. Diese Nachsorgemaßnahmen werden durch speziell geschulte Kameradinnen und Kameraden aller Einsatzbranchen mit psychosozialen Fachkräften an ihrer Seite im Ehren- und Nebenamt durchgeführt.“ Doch auch ohne Unterstützung der Nachsorger müssten Einsatzkräfte wissen, wie sie mit belastenden Dingen in ihrem Berufs- oder Ehrenamtsalltag umgehen können. Hierbei könnten die Schulungen des ENT zu Stressbearbeitung helfen.
Festvorträge hielten der Vorsitzende der Bundesvereinigung „Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen (SbE)“, Oliver Gengenbach, sowie der Facharzt Steffes Holländer. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Blasorchester der Feuerwehr Görzke und den Dudelsackbläsern „Pipers“ der Polizei Berlin. Zum Abschluss gab es in der Lobby des Landtages bei einem Empfang die Gelegenheit für alle Teilnehmenden zum Erfahrungsaustausch und zu Gesprächen.
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