Holocaust-Überlebender Peter Johann Gardosch verstorben

Potsdam, 21. November 2022. Der Holocaust-Überlebende Peter Johann Gardosch ist Mitte November im Alter von 92 Jahren verstorben. Das hat seine Familie Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke mitgeteilt, die ihn im Januar dieses Jahres in seinem Haus in Borkwalde (Kreis Potsdam-Mittelmark) anlässlich des Holocaust-Gedenktages getroffen hatte. Die Aufzeichnung des Gesprächs ist über den Youtube-Kanal des Landtages abrufbar. Der Zeitzeuge Peter Johann Gardosch erzählt darin von der Deportation seiner Familie aus Siebenbürgen nach Auschwitz im Jahr 1944. Seine Großmutter, Mutter und Schwester wurden dort am Tag der Ankunft von den Nationalsozialisten ermordet. Peter Gardosch überlebte auch dank einer falschen Altersangabe im KZ-Außenlager Kaufering in Bayern und konnte auf dem Todesmarsch kurz vor Kriegsende fliehen.

Landtagspräsidentin Liedtke sprach der Ehefrau in einem Kondolenzschreiben ihr Beileid aus. Die Begegnung und die Gespräche mit Herrn Gardosch hätten sie tief beeindruckt: „Ich habe ihn als sehr warmherzigen, wortgewandten und gutmütigen Mann kennengelernt. Seine Gedanken und seine Reflexion seiner eigenen Biographie haben mich mit Demut erfüllt und bleiben unvergessen. Er hat Trauer und Feindseligkeit getrotzt und einen einmaligen und willensstarken Weg bis ins hohe Alter beschritten.“ So habe er oft jungen Menschen von seiner Vergangenheit erzählt, in der Hoffnung, dass sie die Welt zu einem besseren Ort machen, als er sie in jungen Jahren erlebt hat. Sein Tod sei ein Verlust, „doch die Spuren, die Erzählungen und das Wirken von Peter Gardosch überdauern und wir werden nicht müde, an seine Geschichte und an ihn zu erinnern“, so die Präsidentin.

Peter Johann Gardosch
Peter Johann Gardosch
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