Landtag feiert 60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen

Potsdam, 20. Mai 2025. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel hat der Landtag Brandenburg heute zu einer Veranstaltung in den Plenarsaal eingeladen. Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke und Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke sprachen Grußworte. Im Anschluss fand eine Gesprächsrunde unter dem Motto „Geschichte, Entwicklung und Zukunft“ der 60-jährigen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel statt. Daran nahmen auch der Botschafter des Staates Israel, S. E. Ron Prosor, und der Antisemitismusbeauftragte des Landes Brandenburg, Andreas Büttner, teil. Moderiert wurde die Gesprächsrunde von der ehemaligen Landtagsabgeordneten Barbara Richstein.

Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke sagte in ihrem Grußwort: „Unsere Freundschaft mit Israel ist lebendig und vielfältig. Wir wollen die Beziehungen zwischen Brandenburg und Israel weiter vertiefen, das Verständnis und das friedliche Zusammenleben der Menschen fördern. Wir wollen die Erinnerung an früheres jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Landes Brandenburg wachhalten, die historischen Orte in Ehren halten und pflegen sowie die Arbeit der Gedenkstätten im Land unterstützen.“ Eine Demonstration vor Synagogen als Protest gegen die Politik Israels sei widersinnig, betonte die Präsidentin. Kritik sei in einem meinungsfreien Land immer möglich, auch Kritik an Freunden. In Brandenburg dürfe jüdisches Leben nicht gefährdet werden. „Es genügt nicht zu sagen, dass wir Antisemitismus nicht dulden und wirksam bekämpfen müssen, weil das unsere Pflicht ist. Wir müssen uns fragen, warum uns das bisher nicht gelungen ist. Wir brauchen Zuversicht, denn wenn das Wunder der Versöhnung möglich geworden ist, dann wird auch Frieden möglich sein“, so Liedtke weiter.

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke sagte: „Dass es nur zwei Jahrzehnte nach den schrecklichen Ereignissen des Holocausts möglich war, diplomatische Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel aufzubauen, erschien für viele unvorstellbar. Es war ein bedeutendes und wertvolles historisches Zeichen der Versöhnung. Es ist ein essenzieller Teil dieser Beziehungen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, damit sowohl für Jüdinnen und Juden als auch für Menschen aus Israel von Deutschland nie wieder eine Gefahr ausgeht.“ Dies schaffe Vertrauen für unsere freundschaftlichen diplomatischen Beziehungen, die auch in schwierigen Zeiten Bestand haben und auch Meinungsverschiedenheiten aushalten, ergänzte Woidke.

An der Veranstaltung nahmen unter anderem Vertreterinnen und Vertreter aus der Landespolitik, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin-Brandenburg, der Jüdischen Religionsgemeinschaften, von Stiftungen und Verbänden sowie der Bundeswehr teil. Für die musikalische Umrahmung während der Veranstaltung sorgte das Berliner Trio David Malaev, Marlen Malaev und Angela Sarah Pape. Ihr Programm setzt sich zusammen aus romantischen Werken von Paganini, Vivaldi, Liszt, Chopin, Ravel und Bloch sowie aus bekannten jiddischen und hebräischen Liedern wie "Donna Donna" und "Bay nir bstun sheyn".

Weitere Impressionen der Veranstaltung zu 60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen am 20.05.2025

Blick in den Plenarsaal während der Gesprächsrunde, v. l. n. r.: Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Botschafter des Staates Israel, S. E. Ron Prosor, Moderatorin und Landtagsvizepräsidentin a. D. Barbara Richstein sowie Antisemitismusbeauftragter des Landes Brandenburg Andreas Büttner
Blick in den Plenarsaal während der Gesprächsrunde, v. l. n. r.: Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Botschafter des Staates Israel, S. E. Ron Prosor, Moderatorin und Landtagsvizepräsidentin a. D. Barbara Richstein sowie Antisemitismusbeauftragter des Landes Brandenburg Andreas Büttner
© Landtag Brandenburg / Stefan Gloede