Museums- und Karnevalverband stellen sich im Kulturausschuss vor

Blick in den Beratungsraum während der 7. Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur am 19.08.2020.
Blick in den Beratungsraum während der 7. Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur am 19.08.2020. Am 9.12.2020 tagte das Gremium in Form einer Videokonferenz.
© Landtag Brandenburg
Potsdam, 9. Dezember 2020. Im Kulturausschuss hatten heute zwei Verbände Gelegenheit, sich vorzustellen: Der Museumsverband des Landes Brandenburg und der Karnevalverband Berlin-Brandenburg waren eingeladen, um über ihre Arbeit zu sprechen – auch mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Die Geschäftsführerin des Museumsverbandes des Landes Brandenburg e. V., Dr. Susanne Köstering, betonte zu Beginn ihrer Präsentation: „Die Museen sind die am weitesten verbreitete Form der Kultur in Brandenburg.“ Landesweit gibt es ihren Angaben zufolge 400 Museen; im Verband sind 300 Mitglieder zusammengeschlossen. Drei Viertel aller Museen seien erst nach 1990 gegründet worden, hob Dr. Köstering hervor. „Von dieser Gründergeneration sind die meisten heute weit über 80 Jahre alt“, sagte sie, verwies aber zugleich darauf, dass es in den meisten Fällen gelinge, Nachfolgerinnen und Nachfolger zu finden, die sich für den Erhalt der Museen engagierten. Insgesamt habe sich die Museumslandschaft in den vergangenen 20 Jahren sehr positiv entwickelt, bilanzierte sie. In entlegenen Regionen Brandenburgs und in Dörfern seien Museen „kleine Kulturzentren“, die Kulturschaffende spartenübergreifend zusammenbringen. Mit Blick auf die Einschränkungen für den Museumsbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie sagte sie: „Gerade wird vielen sehr deutlich, dass Museumsarbeit viel mehr ist als das, was man von außen wahrnimmt.“ Auch wenn die Museen derzeit für die Öffentlichkeit geschlossen seien, gebe es in den Häusern viel zu tun.

Fred Witschel, Präsident des Karnevalverbandes Berlin-Brandenburg e. V., warb in seiner Präsentation dafür, Karneval nicht auf das Feiern zu reduzieren: „Wir haben den Wunsch, dass Karneval als Kultur wahrgenommen wird“, sagte er. Der 1990 gegründete Verband zählt seinen Angaben zufolge heute 136 Mitgliedsvereine mit insgesamt 15.000 Mitgliedern, darunter 5.000 Kinder und Jugendliche. In allen Landkreisen und kreisfreien Städten sei der Verband aktiv. Die Vereine übernähmen eine wichtige kulturelle Funktion und engagierten sich sowohl in der Kinder- und Jugendarbeit als auch im sozialen Bereich, beispielsweise mit Auftritten in sozialen Einrichtungen. „In den Medien wird Karneval leider oft auf Feiern und Kommerz heruntergebrochen“, kritisierte er. Die Corona-Pandemie bringe für das Vereinsleben viel Unsicherheit. Bereits jetzt beklagten viele Vereine einbrechende Einnahmen, unter anderem wegen des Austritts von Mitgliedern. „Im nächsten Jahr werden die finanziellen Schwierigkeiten zunehmen“, warnte er.