Präsidentin für mehr Aufklärung zu Kindesmissbrauch

Potsdam, 18. Februar 2025. Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke hat dazu aufgerufen, die Betroffenen von Kindesmissbrauch in der DDR stärker in den Blick zu nehmen und zu unterstützen. „Ihnen zu helfen ist eine moralische Verpflichtung und eine Selbstverständlichkeit in einer solidarischen, menschlichen, werteorientierten Gesellschaft“, sagte sie bei einem Fachgespräch zum Thema, das die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs zusammen mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) in Potsdam organisierte. Die Erfahrung von Missbrauch in Kindheit oder Jugend präge die Betroffenen für ihr gesamtes Leben, viele würden die furchtbaren Erlebnisse nie mehr los.

Bei der Veranstaltung sprachen die Teilnehmenden über sexuellen Kindesmissbrauch in der DDR mit besonderem Fokus auf Menschen mit Behinderungen. Die Landtagspräsidentin dankte den Organisatoren für die Initiative zum Fachgespräch und dafür, dass auch von Missbrauch betroffene Menschen eingeladen wurden. „Es ist richtig, mit denjenigen zu sprechen, die Leid erlitten haben. Wir werden ihnen genau zuhören“, sagte sie. „Der Schutz von Schwächeren und Hilfsbedürftigen gehört zu den Grundwerten unserer Gemeinschaft.“ Es gebe in Brandenburg heute etablierte Strukturen, die sich um das Wohl von Kindern kümmern. „Diese Vernetzung müssen und wollen wir stärken.“

Die Unabhängige Kommission ermutigt Betroffene aus der Region Brandenburg wie auch aus anderen Bundesländern, ihre Geschichte zu erzählen. Dies könne bei einer vertraulichen Anhörung oder in einem schriftlichen Bericht geschehen. Betroffene sowie Zeitzeugen können sich telefonisch, per E-Mail oder Brief an die Kommission wenden. Informationen und Kontaktdaten unter: www.aufarbeitungskommission.de

Grußwort der Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke
Grußwort der Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke
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