Schüler überreichen Petition zur Rückholung abgeschobener Familie

Potsdam, 7. August 2025 – Zwei Schüler und eine Schülerin der sechsten Klasse haben Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke heute im Landtag eine Petition und einen Protestbrief übergeben. Ihr Ziel: Die Rückholung einer jesidischen Familie aus Lychen (Uckermark), die am 22. Juli in den Irak abgeschoben worden war.

Die Familie hatte mehrere Jahre in Brandenburg gelebt, vier minderjährige Kinder gehörten dazu. Am Tag der Abschiebung hob das Verwaltungsgericht Potsdam per Eilantrag die Ausreisepflicht auf – die Entscheidung kam jedoch zu spät.

Die Petition, gestartet auf Change.org, verzeichnet inzwischen rund 35.000 Unterschriften. „Die Zukunft der Familie liegt in Ihrer Hand. Handeln Sie und holen Sie die Familie zurück – jetzt!“, heißt es in dem Brief an Innenminister René Wilke, den die 13-jährige Leonie im Landtag vorlas.

Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke zeigte sich bewegt. „Das kann man nicht verstehen“, sagte sie zur Abschiebung. Der Landtag werde sich mit dem Thema befassen. Liedtke betonte: „Wir nehmen euer Anliegen ernst.“ Sie rief zu einer sensiblen Prüfung von Einzelfällen auf. Auch Ausnahmeregelungen müssten möglich bleiben.

Ob die Anwältin der Familie Berufung einlegt, ist noch offen. Ein Eilantrag gegen die Abschiebung liegt dem Gericht weiterhin vor.

Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke (r.) nimmt die Petition von Schülerinnen und Schülern einer 6. Klasse aus Lychen entgegen.
Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke (r.) nimmt die Petition von Schülerinnen und Schülern einer 6. Klasse aus Lychen entgegen.
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