Stiftung Entwicklung und Frieden stellt sich im Ausschuss vor

Potsdam, 16. Juni 2022. Im Ausschuss für Europaangelegenheiten und Entwicklungspolitik hat sich die Stiftung Entwicklung und Frieden (sef:) vorgestellt. Die 1986 auf Initiative von Friedensnobelpreisträger Willy Brandt gegründete Stiftung wird von den Bundesländern Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen getragen.

Die Stiftung verstehe sich als Plattform zum Austausch über globale Herausforderungen, sagte Martin Gorholt, Staatssekretär a. D. und seit 2021 stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Geleitet und kontrolliert wird die Stiftung vom Kuratorium und dem Vorstand. Ein Beirat unterstützt die Stiftung in konzeptionellen und wissenschaftlichen Fragen. Gorholt zufolge beläuft sich das Stiftungskapital auf etwa 6,6 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstütze die Arbeit der Stiftung zudem mit projektbezogenen Zuschüssen von jährlich 200.000 Euro. Der Gesamthaushalt, der auch Bundesmittel einschließt, umfasse 660.000 Euro.

Dr. Marcus Kaplan, seit April 2022 neuer Geschäftsführer, repräsentiert die in Bonn ansässige Stiftung nach außen. Im Ausschuss zitierte er den früheren Bundeskanzler Willy Brandt mit den Worten: „Entwicklung im weiteren Sinn ist ein anderes Wort für Frieden.“ Diese Worte verdeutlichten das Selbstverständnis der Stiftung, die mit ihrer Arbeit zu Frieden und nachhaltiger Entwicklung weltweit beitragen wolle, sagte Kaplan. Es gehe darum, auf allen Ebenen der Politik das Bewusstsein für globale Zusammenhänge zu schärfen. Dabei lege die Stiftung besonderen Wert darauf, für Perspektiven aus anderen Weltregionen – vor allem aus dem „Globalen Süden“ – zu sensibilisieren. Mit dem Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) an der Universität Duisburg-Essen arbeite die Stiftung eng zusammen. Neben dem Thema „Global Governance“ widme sich die Stiftung schwerpunktmäßig der nachhaltigen Entwicklung im Rahmen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sowie neuen Herausforderungen auf staatlicher und gesellschaftlicher Ebene, sagte Geschäftsführer Kaplan. Das Jahresprogramm 2022 befasst sich mit dem Fokusthema „Resilienz stärken – Ungleichheiten reduzieren“.

Veranstaltungen bilden einen Arbeitsschwerpunkt der Stiftung. In Brandenburg finden u. a. seit 1999 die „Potsdamer Frühjahrsgespräche“ statt, ein internationales Fachforum, das sich thematisch mit der Kooperation innerhalb Afrikas sowie zwischen Europa und dem afrikanischen Kontinent befasst. Ein weiteres Beispiel ist der seit 2021 existierende Brandenburger Online-Dialog „Mit Afrika lernen“, ein Dialogforum für den Austausch der Öffentlichkeit mit afrikanischen Fachleuten zu wechselnden Themen. Außerdem veröffentlicht die Stiftung verschiedene Publikationen, darunter Analysen globaler Trends sowie Handlungsempfehlungen auf Deutsch und Englisch. Diese können auf der Website der Stiftung heruntergeladen werden.

Geschäftsführer der Stiftung Entwicklung und Frieden Dr. Marcus Kaplan (l.) und Martin Gorholt (r.), Staatssekretär a. D. und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung Entwicklung und Frieden in der Sitzung des Ausschusses für Europaangelegenheiten und Entwicklungspolitik
Geschäftsführer der Stiftung Entwicklung und Frieden Dr. Marcus Kaplan (l.) und Martin Gorholt (r.), Staatssekretär a. D. und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung Entwicklung und Frieden in der Sitzung des Ausschusses für Europaangelegenheiten und Entwicklungspolitik
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