Symposium des Landtages zum Klimaschutz in Europa

Potsdam, 3. Juli 2023. Bei einem vom Landtag Brandenburg veranstalteten Symposium haben sich heute Wissenschaftler, Abgeordnete und Kommunalvertreter über „Klimaschutz auf regionaler und lokaler Ebene“ ausgetauscht. Sie sprachen über Herausforderungen und Lösungsansätze vor Ort und stellten Beispiele aus der kommunalen Praxis vor. So wurde das Konzept des „Energiedorfs“ Nechlin in der Uckermark von Bürgermeister Matthias Schilling präsentiert, ebenso wie Projekte aus Winterswijk (Niederlande), Tiflis (Georgien) und Ipswich (Großbritannien). Die Hauptrede hielt Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, zum Thema „Kohlenstoffmanagement im 21. Jahrhundert“.

Mit dem Symposium hat der Landtag die auswärtige Sitzung eines Gremiums des Europarates vorbereitet: Am Dienstag, den 4. Juli, tagt erstmals der Monitoringausschuss des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas (KGRE), der Regionalkammer des Europarates, im Plenarsaal des Brandenburger Parlaments. Vorgesehen ist dabei die Beratung und Verabschiedung der „Potsdamer Erklärung zum gemeinsamen Engagement für eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt“. Sie soll im Plenarsaal feierlich unterzeichnet werden durch Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke und die Vorsitzende des Monitoringausschusses, Gudrun Mosler-Törnström.

Landtagspräsidentin Liedtke sagte in ihrer Begrüßung beim Symposium: „Wenn der Klimaschutz gelingen soll, müssen alle an einem Strang ziehen. Wir brauchen beides: Auf der einen Seite grundlegende, weiträumige Veränderungen in der Art, Waren zu produzieren, Häuser und Straßen zu bauen, Landwirtschaft zu betreiben. Und auf der anderen Seite die vielen kleinen Beiträge vor Ort. Nur durch das Zusammenwirken aller werden wir Erfolg haben im Bemühen, die Erderwärmung zu verlangsamen und so unser Europa, unseren Planeten bewohnbar zu erhalten. Der Europarat und seine Gremien wie der Kongress und sein Monitoring-Ausschuss nehmen an diesen Debatten lebhaften Anteil. Zugleich stehen sie für die Anstrengungen, über Staatsgrenzen hinweg gemeinsame Probleme anzupacken.“

Der Präsident des KGRE Leen Verbeek, Kommissar der niederländischen Provinz Flevoland, sagte: „Der Kongress ist der Ansicht, dass es keine gute lokale Regierungsführung ohne besondere Berücksichtigung des Umweltschutzes gibt.  Ökologie ist nicht mehr nur eine politische Meinung. Sie ist zu einer Notwendigkeit geworden, um des Planeten willen, und sie beginnt in den Städten und Regionen. Als Vertreter der lokalen und regionalen Ebene haben wir bei allen Entscheidungen, die wir täglich für die Bürgerinnen und Bürger treffen, ein enormes Handlungspotenzial, um einen sichereren und gesünderen Planeten zu fördern.“

Der Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, erklärte: „Um die Erderwärmung zu stoppen und Klimarisiken zu begrenzen, brauchen wir mehr als ,nur‘ eine vollständig erneuerbare Energieversorgung. Wir brauchen ein Management des gesamten Kohlenstoffkreislaufs – das wird die große Aufgabe des 21. Jahrhunderts. Denn der Weg zur Klimaneutralität ist kein Selbstläufer, er ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft, von der internationalen Ebene über die Europäische Union bis hinein in die Länder und Kommunen.“

Die Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz, Anja Boudon, skizzierte den Klimaplan Brandenburg und sagte: „Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe – deshalb wollen alle Ressorts bei der Erstellung des Klimaplans in ihren Bereichen entsprechende Maßnahmen erarbeiten, um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Klar ist auch, dass die fortschreitende Klimaveränderung erhebliche Folgen für Brandenburg hat. Mit der geplanten Klimaanpassungsstrategie kann Brandenburg deshalb erstmals einen ressortübergreifenden Überblick zu den Auswirkungen vorlegen. Die Strategie soll Handlungsfelder, wie Wasser, Gesundheit, Städtebau oder Landwirtschaft mit jeweils konkreten Maßnahmen enthalten, die erforderlich sind, um den Auswirkungen der Klimaveränderungen zu begegnen.“

Der Mitschnitt des Symposiums wird in Kürze abrufbar sein über den Landtag: https://www.youtube.com/@landtagbrandenburg1990/videos

Wissenschaftler, Abgeordnete und Kommunen aus Europa sprechen bei Symposium des Landtages über Lösungen für Klimaschutz vor Ort

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