Brandenburgische Denkmalpfleger stellen im Ausschuss ihre Arbeit vor

Archäologisches Landesmuseum in Brandenburg an der Havel
Archäologisches Landesmuseum in Brandenburg an der Havel
© Detlef Sommer, BLDAM
Potsdam, 17. Februar 2021. Der Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kultur hat sich heute mit der Arbeit des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums (BLDAM) beschäftigt. Direktor Prof. Dr. Franz Schopper und sein Stellvertreter, Landeskonservator Prof. Dr. Thomas Drachenberg, stellten den Abgeordneten die Tätigkeit des BLDAM vor und umrissen Herausforderungen für die Zukunft. Im Ausschuss fanden die beiden obersten Denkmalpfleger des Landes Brandenburg fraktionsübergreifend große Zustimmung und Unterstützung.

Prof. Dr. Schopper sagte, das Landesamt kümmere sich um 130.000 Jahre Kulturgeschichte der Region. Derzeit seien 56.200 archäologische Fundstätten im Land Brandenburg bekannt; dazu zählt der älteste Bestattungsplatz Deutschlands in Groß Fredenwalde (Uckermark), der mehr als 8.000 Jahre alt ist. Jedes Jahr kämen rund 600 Meldungen über neue Funde im Land Brandenburg hinzu. Prof. Dr. Schopper hob die Tätigkeit ehrenamtlicher Ausgrabungshelferinnen und -helfer hervor: „Sie leisten hervorragende Arbeit.“ An Problemen nannte er die unzureichende Mittelausstattung und die Personalkürzungen früherer Jahre, die durch einen Stellenaufwuchs in jüngster Zeit noch nicht ausgeglichen seien.

Landeskonservator Prof. Dr. Drachenberg berichtete den Abgeordneten, dass mehr als 14.000 Bau- und Kunstdenkmale in Brandenburg erfasst seien. Nach wie vor gebe es aber „keinen vollständigen Überblick über den Denkmalbestand im Land Brandenburg“. Es gelte, die Kontinuität der Denkmalpflege zu sichern und bei der geplanten Umgestaltung der Lausitz fachlich zu beraten. Zudem müssten die Stätten des Weltkulturerbes im Land geschützt und gesichert werden. So seien Gartendenkmale durch den Klimawandel beeinträchtigt. Prof. Dr. Drachenberg warnte vor dem Abriss von Bau- oder Kunstdenkmalen und sprach sich dafür aus, vielmehr auf „Reparatur und Pflege und den nachhaltigen Neubau“ zu setzen.