Bundespräsident erinnert mit Liedtke, Woidke und Schüle in Sachsenhausen an die Opfer des Nationalsozialismus

Oranienburg, 26. Januar 2022. Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier hat in Begleitung von Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke und Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke die Gedenkstätte Sachsenhausen besucht. Nach einem Rundgang mit dem Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Dr. Axel Drecoll, legten sie Kränze zur Ehrung der Opfer nieder. Anlass des Besuchs war der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, mit dem in Deutschland am 27. Januar an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz vor 77 Jahren durch sowjetische Soldaten erinnert wird. Die Vereinten Nationen haben den 27. Januar auch zum Internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt.

Landtagspräsidentin Liedtke betonte anlässlich des Gedenktages: „Erinnern heißt, die Opfer zu würdigen, ihr Leid wahrzunehmen und neuen Gräueltaten durch Aufklärung vorzubeugen.“ Gerade junge Menschen brauchten den Blick in die Vergangenheit, um für die Gegenwart zu lernen und die Zukunft zu gestalten. „Es ist gut, dass sie sich dafür interessieren, was war und wie es geschehen konnte. Und sie ziehen ihre Schlüsse daraus: Hass und Hetze dürfen nie wieder siegen über Menschenrechte und Toleranz. Das ist für mich die wichtigste Botschaft dieses Gedenktages“, so die Präsidentin. Ministerpräsident Woidke erklärte: „Das Erinnern an den Holocaust und die Auseinandersetzung mit diesem schrecklichen Kapitel unserer Vergangenheit ist eine immerwährende Aufgabe. Es darf kein Vergessen geben. Das sind wir den Opfern, deren Familien und Nachkommen schuldig. Das Vermächtnis der Zeitzeugen gilt es zu bewahren und an nachfolgende Generationen weiterzugeben, damit solche Gräueltaten nie wieder passieren.“

Kulturministerin Dr. Manja Schüle, die ebenfalls an dem Besuch teilnahm, unterstrich: „Angesichts von Antisemitismus, Alltagsrassismus und Ausgrenzung brauchen wir mehr denn je das persönliche Gespräch, brauchen wir Menschlichkeit und Miteinander.“ Stiftungsdirektor Drecoll dankte dem Bundespräsidenten für seinen Besuch in Sachsenhausen: „Durch ihre authentischen Zeugnisse und Relikte sind die Gedenkstätten nicht nur eindrucksvolle Gedenk- und Lernorte. Angesichts der schwindenden Zeitzeugenschaft werden sie durch ihre Beweiskraft für nachfolgende Generationen immer bedeutungsvoller.“

Im KZ Sachsenhausen waren zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen aus vielen europäischen Ländern inhaftiert. Zehntausende von ihnen starben an den unmenschlichen Haftbedingungen oder wurden Opfer von Mordaktionen der SS. Zusammen mit dem Landtag Brandenburg hat die Gedenkstätte einen Film über das Erinnern und seine Bedeutung erstellt, in dem auch Schülerinnen des Gymnasiums Panketal sowie Kulturstaatsministerin Claudia Roth zu Wort kommen. Das Video ist am 27. Januar ab 11.00 Uhr auch über den YouTube-Kanal des Landtages abrufbar.