Konzept Planspiel
„Mach Schlagzeilen – ein medienpolitisches Planspiel“

Ziel des Planspiels:

Das Planspiel ist ein interaktives Format, in dem sich Schülerinnen und Schüler (SuS) einerseits mit Medienkompetenz und andererseits mit politischen Prozessen auseinandersetzen. Das Planspiel dient als Hilfe bei der Suche nach (politischer) Orientierung, da diese insbesondere im jugendlichen Alter prägend und von elementarer Bedeutung ist. Die Jugendlichen sollen inhaltlich dort abgeholt werden, wo sie in ihrer Lebensrealität stehen. Das Planspiel bietet die Möglichkeit, in die Rolle von Journalistinnen und Journalisten zu schlüpfen und am Ende des Tages in einer simulierten Pressekonferenz mit je einem Abgeordneten von jeder im Landtag Brandenburg vertretenen Fraktion zu zwei Themen in den Austausch zu kommen. Nach der Pressekonferenz werden plakativ Schlagzeilen aus der Pressekonferenz für fiktive Social Media Posts erarbeitet, bei denen das angesammelte Wissen des Planspiels einfließt.

Das Planspiel „Mach Schlagzeilen“ wurde von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) konzipiert und in Zusammenarbeit mit dem Landtag an die parlamentarischen Themen und Gegebenheiten angepasst.

Zielgruppe:

Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen ab Klasse 9 sowie deren Lehrkräfte

Häufigkeit des Angebots:

Das Angebot wird über die Website sowie über Printmedien (z. B. Flyer an Schulen) publik gemacht. Jede Schule kann für das Angebot beim Landtag nach freien Terminen fragen. Sofern mindestens zwei Abgeordnete (davon je einer aus Regierung und Opposition) bei der Pressekonferenz des Planspiels teilnehmen können, kann das Planspiel stattfinden. Es wird an allen Tagen außer dienstags angeboten. Der Dienstag ist aufgrund der Raumbelegungen durch Ausschusssitzungen sowie die Pressekonferenzen der einzelnen Fraktionen bereits ausgeschöpft.

Ablauf des Angebots:

1. Eintreffen im Landtag und kurze Begrüßung im Foyer durch Teamer

2. Gruppe wird zu einem Raum geleitet, in dem der erste Teil des Planspiels stattfindet

3. Ausführlichere Begrüßung und Vorstellung der Teamer sowie des Planspiels und des Ablaufs

  • SuS werden in dem Planspiel zu Journalistinnen/Journalisten
  • SuS werden dafür in zwei bis vier Gruppen eingeteilt, die zu je einem fiktiven Medienhaus gehören
  • Durch zwei Workshops erhalten die SuS detailliertes Wissen zur Erarbeitung von Schlagzeilen einerseits und über Pressekonferenzen andererseits
  • Am Ende des Planspiels findet eine simulierte Pressekonferenz mit vier Landtagsabgeordneten statt (je einer aus jeder Fraktion, davon mindestens einer aus Regierung und Opposition)
  • Im Vorfeld der Pressekonferenz werden von den zwei bis vier Gruppen je ungefähr 2-3 Fragen formuliert, die auf der Pressekonferenz gestellt werden
  • Nach der Pressekonferenz erstellen die zwei bis vier Medienhäuser je eine Schlagzeile für einen Social Media Post und stellen diesen vor
  • Zum Schluss findet eine kurze Diskussions- und Feedbackrunde zu den Social Media Posts statt

4. Warm-up mittels Konfrontation mit Schlagzeilen aus dem politischen Umfeld (ggf. direkt aus dem Landtagskontext) – Frage: fake oder echt?

  • Hierfür wird eine entsprechende Präsentation mit 5-6 Beispielen auf einer Onlineplattform (z.B. Mentimeter) entwickelt. Die SuS können über die Plattform direkt mit ihrem Smartphone ihre Stimme abgeben, ob die Nachricht fake oder echt ist. Darüber bekommt die Moderation die Ergebnisse und löst im nächsten Schritt auf, ob die SuS richtig lagen oder nicht
  • Gruppe gemeinsam mit Teamenden als Moderation und gezeigter Präsentation
  • Interaktive Umsetzung ist wichtig, um die SuS aktiv zu beteiligen

5.    1. Workshop: Schlagzeilen – Was sind gute, echte Schlagzeilen?

  • Wie schreibt man gute Schlagzeilen? Was macht eine gute Schlagzeile aus? Welche Regeln muss man beachten, je nach Medientyp (Zeitung, TV, Instagram, Social Media etc.)? Gibt es Unterschiede zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Boulevard-Medien? Der Fokus bei diesem Workshop wird auf Social Media gelegt.
  • Workshop wird durch eine Mitarbeiterin der Landtagsverwaltung konzipiert und umgesetzt
  • Workshop wird mit der gesamten Gruppe der SuS durchgeführt

6.     2. Workshop: Pressekonferenz

  • Was ist eine Pressekonferenz und welchen Regeln unterliegt sie? Welche Ziele verfolgen Journalistinnen/Journalisten bei Pressekonferenzen? Wie bereitet man sich auf Pressekonferenzen als Journalistin/Journalist vor? Wie stellt man gute Fragen? Gibt es hierfür verschiedene Techniken/Arten? Wie schreibt man als Journalistin/Journalist sinnvoll mit?
  • Workshop wird durch eine Mitarbeiterin der Landtagsverwaltung konzipiert und umgesetzt
  • Workshop wird mit der gesamten Gruppe der SuS durchgeführt

7. Mittagessen

8.     1. Gruppenarbeitsphase: Vorbereitung der Pressekonferenz

  • Treffen in den zwei bis vier Gruppen
  • Kennenlernen des „eigenen Medienhauses“
  • Diskussion über die gewählten Themen anhand von vorbereiteten Materialien
  • Erarbeitung der 2-3 Fragen für die Pressekonferenz

9. Durchführung der Pressekonferenz

  • Hierfür treffen die vier Abgeordneten ein und werden Teil des Planspiels
  • Die Abgeordneten sollen ihre tatsächliche Haltung zu den gestellten Fragen wiedergeben. Allerdings ist es wichtig, dass sie nur auf die gestellten Fragen antworten.
  • Moderation wird vom Bereich Presse oder einem Teamer übernommen

10.   2. Gruppenarbeitsphase: Social Media Post schreiben

  • Die SuS treffen sich in ihren 2-4 Gruppen, um ihre Schlagzeile für ihre 1-2 Social Media Posts zu verfassen
  • Die SuS können dabei wählen, einen Post mit Bild oder einen reinen Textpost zu verfassen

11. Vorstellungs- und Feedbackrunde

  • Die zwei bis vier Medienhäuser stellen ihre Posts mit ihrer Schlagzeile vor
  • Die SuS haben im Nachhinein die Möglichkeit, über Klebepunkte, den einzelnen Posts ihr „Like“ zu geben
  • Je mehr „Likes“ ein Post erhält, umso erfolgreicher

12. Abschluss des Planspiels und Verabschiedung

Themen für das Planspiel:

  • Digitalisierung an Schulen
  • KI in Schule und Bildung
  • Demokratie gestalten
  • Mitbestimmung Jugendlicher
  • Erinnerungskultur

Die Themen werden auf der Website aufgeführt. Die Schulen können sich bei der Anmeldung für das Planspiel eines der oben genannten Themen aussuchen. Zudem soll durch die Lehrkräfte ein selbstgewähltes Thema vorgeschlagen werden. Beide Themen werden in der Pressekonferenz berücksichtigt. Die Vielfalt der Themen hilft dabei, das Angebot noch besser auf verschiedene Schulen und Klassenstufen abzubilden und die Diskussionen, die es in der Schule gibt, zu begleiten. Gegebenenfalls können so die SuS bereits auf Vorwissen zurückgreifen und dadurch den MdL während der Pressekonferenz noch gezielter Fragen stellen. Wenn die SuS während der Pressekonferenz Fragen zu anderen Themen stellen wollen, ist dies möglich.

Auch für die MdL ist es gut, wenn verschiedene Themen genutzt werden können. So können eventuell verschiedene MdL von den Fraktionen für die Planspiele entsandt werden, die sich mit den verschiedenen Themen auskennen.

Zeitplan (Bsp. je nach Eintreffen der Gruppe):

09:00

Eintreffen im Landtag und kurze Begrüßung im Foyer

09:15

Ausführlichere Begrüßung und Vorstellung der Teamer sowie des Planspiels und des Ablaufs

09:30

Warm-up mittels Konfrontation mit Schlagzeilen: Fake oder echt?

09:50

1. Workshop: Was sind gute echte Schlagzeilen?

10:50

Pause

11:00

2. Workshop: Pressekonferenz

12:00

Mittagspause

12:45

1. Gruppenarbeitsphase: Vorbereitung der Pressekonferenz

13:25

Gruppe wechselt den Raum für die Pressekonferenz

13:30

Durchführung der Pressekonferenz mit MdL

14:15

2. Gruppenarbeitsphase: Social Media Post schreiben

14:35

Vorstellungs- und Feedbackrunde ggf. mit den MdL

14:50

Abschluss des Planspiels und Verabschiedung

15:00

Ende der Veranstaltung

Ziele:

  • Sichtbarmachen des politischen Meinungsspektrums
  • Identifizierung und Diskussion von landespolitischen Themen
  • Abbau von Vorbehalten gegenüber Politik, Politikerinnen und Politikern
  • Stärkung des Interesses der Jugendlichen an Politik und gesellschaftlichen Themen
  • Politische Orientierung der Jugendlichen unterstützen
  • Schülerinnen und Schüler zu aktivem Handeln ermutigen
  • Aktive Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit politischen Themen fördern
  • Kritisches Hinterfragen von Berichten auf Social Media und anderen Medien anregen
  • Stärkung der Medienkompetenz der Jugendlichen
  • Erkennen von Fake News und KI-generierten Inhalten schulen
  • Desinformation entgegenwirken
  • Verständnis für Prozesse in Politik und Medien vertiefen
  • Verknüpfung zwischen Lebensrealität der Jugendlichen, Politik und Medien aufzeigen
  • Lernzuwachs im Bereich der politischen Bildung im Sinne der demokratischen Grundwerte

Vorteile:

  • Entwicklung eines tieferen Verständnisses für politische und mediale Prozesse
  • Längerfristige Beschäftigung mit politischen Themen
  • Jugendliche können dauerhaft von erhöhter Medienkompetenz profitieren
  • Schülerinnen und Schüler werden aktiv einbezogen, sie können selbst aktiv werden
  • Direkter Kontakt zwischen Jugendlichen und MdL wird ermöglicht
  • Austausch auf Augenhöhe
  • Entgegenwirken von Vorurteilen gegenüber Politik, Politikerinnen und Politikern
  • Erhöhung der Sichtbarkeit des Landtags und der Landespolitik bei jugendlicher Zielgruppe
  • Durch die Teilnahme von MdL der Koalition und der Opposition wird politisches Geschehen und der Parlamentsbetrieb abgebildet.

Nachbemerkung:

Das Planspiel wurde unter den Rahmenbedingungen des Beutelsbacher Konsens erarbeitet, der Grundlage für die politische Bildungsarbeit des Landtages ist.