"Aus Empathie und Ehrfurcht muss Handeln erwachsen.“

Parlamentspräsidentin Stark erinnert an Todesmarsch der Sachsenhausen-Häftlinge

Landtagspräsidentin Britta Stark hat heute an der Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald teilgenommen und einen Kranz niedergelegt. In ihrer Rede erinnerte sie an die Qualen, die mehr als 30.000 Häftlinge des KZ Sachsenhausen erleiden mussten, während sie ab dem 21. April 1945 von der SS zu Fuß Richtung Nordwesten getrieben wurden. Mehr als 1.000 Gefangene starben unterwegs oder wurden von der SS erschossen.

Die Gräuel der Vergangenheit münden nach den Worten von Parlamentspräsidentin Stark in einer beträchtlichen Verantwortung eines jeden Einzelnen für den Umgang mit der unumkehrbaren Historie: „Das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte übersteigt die Vorstellungskraft der nachfolgenden Generationen. Doch als Nachgeborene dürfen wir nicht in Trauer und passivem Gedenken verharren. Aus Empathie mit den Opfern und Ehrfurcht vor den Überlebenden muss fortwährend Handeln erwachsen.“

Mit Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart betonte Stark die Verpflichtung aller Demokraten, gemeinsam aktiv gegen Ausgrenzung, Demütigung, Hass, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt vorzugehen. Im Beisein von KZ-Überlebenden sagte die Landtagspräsidentin in Below: „Nie wieder darf die Verteidigung von Freiheit, Demokratie und Mitmenschlichkeit ein Ende finden. In dieser Erkenntnis liegt die einzige Perspektive, die Orte des Leidens und des Gedenkens wie dieser eröffnen.“

Ausrichter der Veranstaltung in der Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald war das Internationale Sachsenhausen Komitee mit der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen. Zu den weiteren Rednern zählten Mecklenburg-Vorpommerns Landtags-präsidentin Sylvia Bretschneider und Zwi Steinitz, Überlebender des KZ Sachsenhausen. Weitere Abgeordnete des Landtages Brandenburg nahmen teil.