Ausstellung im Landtag erinnert an Lager Elsterhorst

Eine neue Ausstellung im Landtag Brandenburg erinnert an das nur wenige Kilometer hinter der heutigen Landesgrenze im Übergang der Ober- zur Niederlausitz gelegene Lager Elsterhorst.

 

Im Rahmen der langfristigen Kriegsvorbereitungen der Nationalsozialisten projektiert und zum Beginn des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen fertiggestellt, wurden in einem Lagerkomplex in der Ortslage Nardt bis 1945 zunächst polnische Kriegsgefangene, später französische, belgische und sowjetische Soldaten sowie in einem separaten Abschnitt französische Offiziere interniert. Am 19./20. April 1945 befreiten Soldaten der sowjetischen Armee die noch im Lager verbliebenen Gefangenen. Anschließend wurden zunächst deutsche Kriegsgefangene im Lagerbereich untergebracht. Bis Anfang 1948 diente das Lager Elsterhorst als zentrales Quarantänelager für heimkehrende Kriegsgefangene im Land Sachsen und als Auffanglager für Umsiedler, die in Folge des Krieges gezwungen wurden, ihre angestammte Heimat zu verlassen.

 

Die in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. entstandene Wanderausstellung „Das Lager Elsterhorst: Erinnern - Gedenken - Mahnen" des Stadtmuseums Schloss Hoyerswerda trägt erstmals neuere Untersuchungen der Dokumente des Sächsischen Hauptstaatsarchivs und vieler weiterer Archive in ganz Europa zusammen. Im Mittelpunkt steht die Erfahrung der im Lager Internierten, die mit ihren Erinnerungen den Dokumenten der distanzierten Bürokratie des Krieges, die den Einzelnen erst zur statistischen Größe und dann zum Opfer machte, den Spiegel vorhalten. So will die Ausstellung gerade junge Menschen vor dem menschlichen Leid bewaffneter Konfliktlösung mahnen.

 

Die Ausstellung kann vom 12. Januar bis zum 5. März 2010 montags bis freitags von 08:00 bis 17:00 Uhr im Präsidialbereich des Landtages Brandenburg auf dem Potsdamer Brauhausberg besucht werden.

 

Zur Eröffnung am 12. Januar um 12:30 Uhr werden neben Landtagspräsident Gunter Fritsch auch die Landesvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Sachsen, Frau Staatsministerin a. D. Friederike de Haas und der Bürgermeister der Stadt Hoyerswerda Stefan Skora erwartet.

 

Ansprechpartner im Landtag:

Ulrike Rüppel, Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0331/966-1289, ulrike.rueppel@landtag.brandenburg.de