Ausstellung im Landtagsfoyer zeigt Geschichte von Familienunternehmen in Ostdeutschland

Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke hat heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen, Dr. David Deißner, die Ausstellung „Verdrängung, Enteignung, Neuanfang: Familienunternehmen in Ostdeutschland von 1945 bis heute“ im Foyer des Landtags Brandenburg eröffnet. Erzählt wird die Geschichte von Familienunternehmen, die unter der SED-Führung in der DDR die Diskriminierung des Privateigentums, politische Verfolgung sowie die Verstaatlichung industrieller Unternehmen miterlebt haben.

Zur Eröffnung sagte Prof. Dr. Ulrike Liedtke: „Die in der Ausstellung vorgestellten Unternehmerinnen und Unternehmer ließen sich weder von Schwierigkeiten noch von Rückschlägen und Widerständen beirren. Die familiengeführten Firmen zeigen: Mutige, tatkräftige Menschen können viel bewegen, sind schnell in der praktischen Umsetzung von Ideen und Erfindungen, unverzichtbar in einer vielgestaltigen Wirtschaft, die nicht endlos Wohlstand produzieren kann. Rahmenbedingungen ändern sich, Regeln für Klimaschutz, Artenvielfalt und gesunde Umwelt müssen auf der ganzen Welt entwickelt werden. Firmen und Politik sind gemeinsam verantwortlich für fairen Wettbewerb und für sozialen Ausgleich, bis hin zu den ganz großen Themen Handelspartnerschaften und Frieden.“

Dr. David Deißner ergänzte: „Deutschland schützt das Eigentum. Ich denke, wir sollten uns die historischen Folgen der Enteignungen vergegenwärtigen, damit wir aus den Fehlern lernen. Die Jungen haben nicht erlebt, was Planwirtschaft bedeutet. Ich hoffe auf das Interesse gerade der jungen Abgeordneten für unsere Ausstellung. Ich finde es großartig, dass sie jetzt hier im Landtag steht. Sie zeigt mehr als Historie. Sie zeigt, dass man für die Freiheit immer wieder und fortwährend kämpfen muss.“

In einem anschließenden Podiumsgespräch tauschten sich die Inhaber der Familienunternehmen Kiebitzberg, Renate und Andreas Lewerken, mit Catherine Loclair (Senior Vice President Corporate & Legal Affairs der ORAFOL Group) und Dr. Max Trecker (Wirtschaftshistoriker, Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa) zum Thema aus. Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Bettina Wurster von der Stiftung Familienunternehmen. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Pianist Volker Jaekel.

Im Rahmen der Ausstellung werden verschiedene Exponate wie Produkte, Dokumente, Presseartikel sowie Interviews gezeigt, welche die Tätigkeit der Unternehmen seit 1945 darstellen. Sie kann vom 14. November 2023 bis zum 4. Januar 2024 kostenlos im Eingangsbereich des Landtages Brandenburg besichtigt werden, jeweils montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr. An gesetzlichen Feiertagen ist das Parlamentsgebäude geschlossen.