Das Netz vergisst nicht – Brandenburger Aktionstag zum weltweiten Safer Internet Day 2015 eröffnet

Als Schirmherrin hat Parlamentspräsidentin Britta Stark heute im Plenarsaal des Landtages den Brandenburger Aktionstag zum weltweiten Safer Internet Day 2015 eröffnet. Unter dem Motto „Meine App ist eine Plaudertasche“ beschäftigen sich insgesamt 75 Schülerinnen und Schüler mit Fragestellungen aus dem Bereich Datenschutz und Privatsphäre im mobilen Internet. Veranstalter sind die Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e.V. (AKJS) und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).

In ihrer Begrüßungsrede appellierte Landtagspräsidentin Stark an die Jugendlichen, sich der Tragweite ihres Onlineverhaltens stets bewusst zu sein: „Interaktive Medien bieten die großartige Chance, Informationen, Alltagserfahrungen, Gedanken und Erlebnisse miteinander zu teilen – und zwar weltweit und live. Gleichzeitig können im Internet kleinste Auslöser schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen, die man sich im Moment des vermeintlich unbedeutenden Klicks oder nebensächlichen Kommentars nicht ausmalt. Geht daher umso vorsichtiger mit Euren persönlichen Daten und Eurer Privatsphäre um!“

Auch Jugendminister Günter Baaske wies auf Risiken und Herausforderungen hin, die der heutigen Netzkultur entspringen: „Internet und Smartphone gehören mit wunderbaren Möglichkeiten zum jugendlichen Lebensalltag. Aber vielen Jugendlichen fehlt das Wissen über die Gefahren im Netz und das Gefühl, dass sie damit auch Lebenszeit verdaddeln.  Eltern müssen mit ihren Kindern schon früh einen vernünftigen und verantwortungsbewussten Netz-Umgang einüben sowie Leitplanken und klare Regeln setzen – und gutes Vorbild sein. Auch wir kümmern uns: Medienbildung wird im neuen Rahmenlehrplan bereits in der Primarstufe deutlich gestärkt. Ziel ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit Netz und Smartphone auch im Umfeld von Schule.“

Mit einem Einführungsvortrag wandte sich die Landesbeauftragte für den Datenschutz und das Recht auf Akteneinsicht (LDA) Dagmar Hartge an die Jugendlichen und betonte: „Heutzutage ist es ein Leichtes, mithilfe von Onlinedaten über jeden von uns ein Profil anzulegen. Der beste Schutz ist es, sparsam mit den eigenen Daten umzugehen. Man sollte sich immer überlegen, ob die Auskünfte, die man im Internet von sich preisgibt, nicht zu persönlich sind und ob man sie auch in zehn Jahren noch gerne über sich lesen möchte."

Der Safer Internet Day will Schülerinnen und Schüler auf die Chancen und Risiken im Umgang mit ihrem Smartphone aufmerksam machen und sie durch fundierte Informationen anregen, eigene netzpolitische Vorstellungen zu entwickeln.

Im Laufe des Vormittags setzen sich die  Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 13 und 14 Jahren in Workshops mit verschiedenen Aspekten der Internetsicherheit auseinander. Die Arbeitsgruppen sind mit den Titeln „Geknipst, geklickt: Selfies, das Recht am Bild und die Privatsphäre im Netz“, „‘Klar, kenn ich mich mit meinem Smartphone aus’ – Apps, aber sicher“ und „Ausgemobbt – Respekt im Netz“ überschrieben. In diesem Jahr nehmen Jugendliche der Wiesenschule Jüterbog, der Regine-Hildebrandt-Schule in Birkenwerder und der Potsdamer Sportschule „Friedrich Ludwig Jahn“ teil. Abschließend präsentieren sie ihre Arbeitsergebnisse und diskutieren mit Landtagsabgeordneten aus dem Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport.

Erfordernisse eines erfolgreichen Jugendmedienschutzes vorausschauend zu erkennen und ihnen qualifiziert zu begegnen, gehört zum Aufgabenprofil der Veranstalter. So bekräftigte der Geschäftsführer der AKJS Brandenburg, Klaus Hinze am Rande der Veranstaltung: „Aus unserer Sicht ist ein wirksamer Jugendmedienschutz nur möglich, wenn wir uns nicht allein auf die Förderung der Medienkompetenz konzentrieren, sondern vor allem die sozialen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen stärken. Hier muss die Prävention etwa von Cybermobbing und Sexting ansetzen.”

Als Mitglied des Medienrates der mabb unterstrich auch Bärbel Romanowski-Sühl die Notwendigkeit, bereits junge Internetnutzer über den digitalen Fußabdruck aufzuklären, den jeder User hinterlässt: „Kinder und Jugendliche müssen so früh wie möglich für die Chancen und Risiken im Internet sensibilisiert werden. Nur wer medienkompetent ist, kann sich sicher in der digitalen Medienwelt bewegen. Hier setzt das Engagement der mabb an - nicht nur beim Safer Internet Day, sondern mit zahlreichen Medienkompetenz-Projekten und -Initiativen für Bürgerinnen und Bürger aus dem Land Brandenburg und aus Berlin.“