„Ein echter Türöffner“: Europässe im Landtag an 87 Auszubildende verliehen

87 Auszubildende haben heute in einer Feierstunde im Plenarsaal des Landtages Brandenburg einen „Europass Mobilität“ verliehen bekommen. Darin ist dokumentiert, welche Erfahrungen und Kompetenzen sie im Rahmen von Auslandspraktika in der Europäischen Union oder der Berufsausbildung erworben haben. Außerdem erhielten 43 Unternehmen die Auszeichnung „Berufsbildung ohne Grenzen“ von der IHK-Projektgesellschaft Ostbrandenburg und der IHK Potsdam.

Der Europass gilt in allen 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island, Liechtenstein sowie in der Schweiz, in Mazedonien und in der Türkei. Vizepräsidentin Barbara Richstein würdigte den Europass in ihrem Grußwort als hilfreiches Instrument für junge Menschen auf Jobsuche: „Der Europass kann Ihnen helfen, sich auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt erfolgreich zu präsentieren. Denn Ihre erworbenen Kompetenzen und Qualifikationen werden transparent und nachvollziehbar – nicht nur die Tätigkeiten, die Sie ausgeübt haben, sondern vor allem auch Ihre interkulturellen, organisatorischen und sozialen Kompetenzen sowie Ihre Sprachkenntnisse. Damit kann der Europass für Ihre berufliche Karriere ein echter Türöffner sein.“ Es sei 2004 eine kluge und zukunftsweisende Entscheidung des Europäischen Parlaments und des Rates gewesen, den Europass einzuführen, sagte die Vizepräsidentin. „Denn Mobilität ist der Schlüssel für Austausch und Zusammenarbeit in Europa.“

Das Projekt Azubi-Mobil der IHK-Projektgesellschaft Ostbrandenburg unterstützt Auszubildende und Betriebe bereits seit 2008 bei der Organisation und Finanzierung für Auslandsaufenthalte während der Berufsausbildung im Rahmen des EU-Programms Erasmus+. Der Geschäftsführer der IHK-Projektgesellschaft Ostbrandenburg, Peter Wölffling, sagte bei der Verleihung der Europässe: „Lernen und Arbeiten mit Azubi-Mobil ermöglicht interkulturelle Erfahrungen in Europa und weltweit. Andere Kulturen zu erleben, öffnet den Horizont, fördert die Verständigung und die sprachlichen Kompetenzen.“ Die Auslandsaufenthalte des Ausbildungspersonals böten ebenfalls die Möglichkeit, über den Tellerrand zu schauen und als Multiplikatoren junge Menschen zu fördern. „Andere berufliche Bildungssysteme kennen lernen, ermöglicht die Wertschätzung für die eigene Ausbildung, die duale Berufsausbildung mit dem Engagement der Unternehmen auch in Brandenburg und erhöht die Attraktivität der beruflichen Ausbildung.“

Mit Azubi-Mobil und der IHK Potsdam sammeln jährlich etwa 250 Auszubildende während eines vier- bis sechswöchigen Aufenthaltes Berufserfahrung im Ausland. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind v. a. IHK-Berufe wie Büro-, Industrie- und Hotelfachleute, es sind aber auch Geigenbauer, Fluggerätmechaniker, Chemielaboranten und Bauzeichner vertreten. Die meisten jungen Leute gehen nach Irland, Malta, Österreich, Spanien, Frankreich und Italien. Erstmals sind in diesem Jahr auch die Niederländischen Antillen (Curaçao) dabei. Im Rahmen des Programms „Ausbildung Weltwelt“ sind 2019 vier Auszubildende in Malaysia und zehn Ausbilder in der Schweiz gewesen.