Ein Schatz: Brandenburgs Tafelsilber der Deutschen Einheit

Ausstellung im Landtag würdigt zwanzig Jahre Großschutzgebiete im Land Brandenburg

Im Jahr 1990 nutzten engagierte Naturschützer im Osten Deutschlands die Aufbruchstimmung der friedlichen Revolution, eine lang gehegte Idee Realität werden zu lassen: Die Sicherung großer, weitgehend unzerschnittener artenreicher Naturräume. Eine neue Ausstellung des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz im Präsidialbereich des Landtages Brandenburg bietet anlässlich des zwanzigsten Jubiläums der Einrichtung der ersten Großschutzgebiete auf dem Gebiet des heutigen Landes auf acht großformatigen Bannern einen Einblick in die Konzeption und das vielfältige Wirken der Nationalen Kulturlandschaften.

Fünf Nationalparks, sechs Biosphärenreservate und drei Naturparks wurden am 12. September 1990 noch mit dem Nationalparkprogramm der DDR unter Schutz gestellt. Mit den Biosphärenreservaten Schorfheide-Chorin, dem Spreewald und dem Naturpark Märkische Schweiz hatte das junge Land Brandenburg teil an diesem Schatz. Seitdem ist dieser beständig gewachsen: Zehn weitere Naturparks, das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg und der Nationalpark Unteres Odertal bereichern das sogenannte „Tafelsilber der Deutschen Einheit“.

Auf rund einem Drittel der Landesfläche repräsentieren diese 15 Naturlandschaften alle Lebensräume und Landschaften der Mark und schützen mit Adler und Weißstorch, Fischotter und Co. einen großen Reichtum an Arten. Die Brandenburger Großschutzgebiete gehörten früh zu den Pionieren eines neuen Weges zur Bewahrung der biologischen Vielfalt. Sie setzen auf eine ökologische Nutzung der gewachsenen Kulturlandschaften, die den Naturschutz einschließt und den Menschen Lebensqualität gibt. Als Modellregionen für nachhaltiges Leben und Wirtschaften treiben sie in einem Netzwerk von Partnern die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes voran.

Von dem Erfolg des Konzeptes zeugt unter anderem die Vielzahl der im Rahmen der Ausstellung auf den Fluren des Landtages gezeigten bildnerischen Arbeiten, die in den Jahren 2003 bis 2009 im Rahmen der internationalen Künstlersymposien im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land entstanden sind. Die vom Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und dem Kunstverein Zehdenick organisierten Künstlerbegegnungen führten mittlerweile sieben Mal an verschiedenen Orten im Naturpark Maler und Bildhauer aus insgesamt zehn Ländern zusammen. Gäste aus Armenien, Dänemark, Frankreich, Litauen, Polen, Russland, Schweiz, Slowakei, Senegal, Russland und USA arbeiteten im Laufe der Jahre zusammen mit deutschen Künstlern zu Themen wie „Denk-mal Natur“, „NATURA 2000“, „Wasser ist Lebenselixier“ oder „Klimawandel“.

Landtagsvizepräsidentin Gerrit Große eröffnet die Ausstellung im Präsidialbereich des Landtages auf dem Potsdamer Brauhausberg am Dienstag, den 23. März um 12:00 Uhr. Die Ministerin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Anita Tack spricht ein Grußwort. Anschließend ist die Ausstellung noch bis zum 27. April 2010 montags bis freitags (werktags) von 8:00 bis 17:00 Uhr für Besucher geöffnet.