Europäisches Jugendforum im Brandenburger Landtag - Stark: „Müssen Zukunft Europas neu entwerfen“

Parlamentspräsidentin Britta Stark hat davor gewarnt, die Beschwörung Europas zu einer ausgehöhlten Floskel verkommen zu lassen. Gemeinsam mit dem Leiter des Informationsbüros des Europäischen Parlamentes in Deutschland, Frank Piplat, eröffnete sie am Morgen im Landtag ein Europäisches Jugendforum, an dem rund 50 Brandenburger Schülerinnen und Schüler der Oberstufe teilnehmen. Im Hinblick auf die Krise der Europäischen Währungsunion, die Flüchtlings- und Asylkrise sowie den Austritt Großbritanniens aus der EU sagte Stark: „Die Zeiten, in denen wir dachten, der Zusammenhalt in Europa sei gesichert, sind vorbei. Jetzt gilt es, unsere gemeinsame Zukunft neu zu entwerfen. Europa wird nicht automatisch stärker, indem wir immer wieder die große europäische Idee betonen. Die Menschen wollen nicht hören, dass Europa die Lösung ist, sondern sie wollen Lösungen in der Realität erleben.“

Unter dem Motto „Alles geregelt in Europa? - Wir als Verbraucher im europäischen Binnenmarkt“ führt das das Informationsbüro des Europäischen Parlamentes in Deutschland in den kommenden Wochen in Zusammenarbeit mit den Landesparlamenten Jugendforen in den Landtagen der Bundesländer durch. Die Auftaktveranstaltung findet heute in Potsdam mit Schülerinnen und Schülern des „Von Saldern“-Gymnasiums (Brandenburg an der Havel) und des Gymnasiums „Am Burgwall“ (Treuenbrietzen) statt. Dabei setzen sie sich mit handfesten Fragen der europäischen Verbraucherschutzpolitik auseinander. In "Ausschüssen" behandeln sie Aspekte der drei Themenfelder Lebensmittelsicherheit und Gesundheitsschutz, nachhaltiger Umweltschutz sowie digitaler Binnenmarkt.

In seiner Begrüßung der Jugendlichen erklärte Informationsbüro-Leiter Frank Piplat: „Der Europäische Binnenmarkt eröffnet neue Chancen und führt zu neuen Herausforderungen. Das Europäische Parlament setzt sich konsequent dafür ein, Verbraucher und Umwelt zu schützen. Die Auseinandersetzung mit jungen Menschen ist für das Parlament dabei von besonderer Bedeutung"

Nach einer Europa-Debatte mit Abstimmungen im Plenum (ca. 12:00 Uhr) haben die Jugendlichen am Nachmittag (ca. 14:00 Uhr) Gelegenheit, ihre Erkenntnisse und konkrete Elemente der Verbraucherschutzpolitik mit Mitgliedern des Europäischen Parlamentes und Abgeordneten des Landtages Brandenburg zu diskutieren. Es nehmen teil:

  • Barbara Richstein, MdL (CDU)
  • Michael Jungclaus, MdL (BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN)
  • Susanne Melior, MdEP (SPD/ S&D)
  • Helmut Scholz, MdEP (DIE LINKE/ VEL/NGL).

Die Veranstaltungsserie richtet sich insbesondere an Erst- und Jungwähler. Sie soll u. a. das Grundverständnis für die Aufgaben und Prozesse im europäischen Mehrebenensystem schärfen. Den Themenkomplex Rechte und Verantwortung von Verbraucherinnen und Verbrauchern in der EU haben die Teilnehmenden vorbereitend im Schulunterricht behandelt.