Farbe bekennen und Flagge zeigen: Regenbogenfahne der Vielfalt im Landtag gehisst

Gleichauf mit der deutschen und brandenburgischen Landesflagge weht am heutigen Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie die Regenbogenfahne im Innenhof des Landtages. Die Vorsitzende des Sozialausschusses Sylvia Lehmann hisste das Symbol für Akzeptanz, Toleranz und Solidarität gemeinsam mit Sozialministerin Diana Golze,  gleichstellungspolitischen Sprecherinnen der Fraktionen und Vertreterinnen und Vertretern von Initiativen, die sich für die Belange von homo-, bi- und transsexuellen Menschen einsetzen.

„Dass wir hier gemeinsam als Verbündete für die Rechte, Belange und Akzeptanz von LSBTTIQ*-Menschen zusammenstehen, stärkt ihnen den Rücken und zeigt, dass sie mit ihrem Anspruch auf ein freies, selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben in der Gemeinschaft nicht allein sind“, sagte Sylvia Lehmann, Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag. „Mehr noch, diesen Anspruch teilen wir alle, ganz unabhängig von patriarchalischen und gestrigen Denkmustern und Zuschreibungen wir Religion, Herkunft oder sexuelle Orientierung.“

Sozialministerin Diana Golze unterstrich: „Uns sind ein offenes, tolerantes Miteinander und ein klares Bekenntnis zu gesellschaftlicher Vielfalt wichtig. Dafür setzen wir uns auch weiterhin engagiert ein, beispielsweise im Zusammenhang mit der Umsetzung des „Aktionsplans Queeres Brandenburg“ mit dem über 60 Vorhaben umfassenden Maßnahmenkatalog. Lassen Sie uns auch weiterhin im gemeinsamen Dialog bleiben.“

Kristy Augustin von der CDU-Fraktion sprach vertretend für die gleichstellungspolitischen Sprecherinnen der Landtagsfraktionen: „Dass überall auf der Welt und auch am Landtag Brandenburg solidarisch zum Internationalen Tag gegen Homo-, Trans- und Biphobie, dem IDAHOT, die Regenbogenflagge gehisst wird, ist ein wichtiges Zeichen gegen die Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans-, Intersexuellen und Queeren Menschen. Wir wollen uns gemeinsam für deren Gleichberechtigung einsetzen.“

Lars Bergmann, Leiter der Landeskoordinierungsstelle für LesBiSchwule & Trans* Belange des Landes Brandenburg: „Es steht diesem Parlament gut zu Gesicht, sich zum Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu bekennen. Die Fraktionen von LINKE, GRÜNEN, SPD und CDU haben in den vergangenen Monaten immer wieder verdeutlicht, dass Homo-, Bi- und Transphobie im parlamentarischen Diskurs nicht geduldet werden. Ich bin stolz auf alle Abgeordneten, die hier klare Kante gezeigt haben.

Jirka Witschak, Vorstand Katte e.V.: „Nach 25 Jahren CSD in Potsdam und Brandenburg freuen wir uns, die Landesregierung den ‚Aktionsplan Queeres Brandenburg‘ beschlossen hat. Wir fordern jetzt die Umsetzung des Aktionsplanes und dass dafür Fördermittel bereitgestellt werden.“

Jörg Steinert, Geschäftsführer und Pressesprecher des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin Brandenburg, würdigte die klare Positionierung des Landtages: „Das Hissen der Regenbogenflagge im Brandenburger Landtag ist ein wichtiger symbolischer Akt. Darüber hinaus hat der Landtag einen Aktionsplan gegen Homophobie und Transphobie beschlossen, dessen Maßnahmen die Akzeptanz von LSBT-Menschen und Regenbogenfamilien in Brandenburg langfristig fördern sollen.“

Hintergrund:

Die Regenbogenfahne ist ein weltweites Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung und steht für Vielfalt und Toleranz. Landtagspräsidentin Britta Stark hisste sie am 17. Mai 2016 zum ersten Mal vor dem Parlamentsgebäude. Als Ausdruck der besonderen Bedeutung, die der Landtag der Toleranz gegenüber Menschen aller sexuellen Orientierungen beimisst, wehte sie 2017 erstmalig im Innenhof des Landtages neben der Deutschland- und der Brandenburgfahne. Am 17. Mai 1990 beschloss die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten  zu streichen.  Der 17. Mai wurde daraufhin zum Internationalen Tag gegen Homophobie ausgerufen.