Fotoausstellung im Landtag zeigt bis November „Bräuche in der Niederlausitz“

Im Eingangsbereich des Landtages ist heute eine neue Ausstellung durch Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke eröffnet worden. Sie zeigt Bilder des Fotografen Bernd Choritz zum Thema „Bräuche in der Niederlausitz“ („Nałogi w Dolnej Łužycy“). Die Ausstellung kann bis zum 2. November 2023 kostenlos besichtigt werden, jeweils montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr (außer an Feiertagen).

Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke sagte zur Eröffnung: „Die Rechte des sorbischen/wendischen Volkes sind in der Landesverfassung festgeschrieben. Dazu gehört das Recht auf kulturelle Eigenständigkeit und auf Förderung von Sprache und Kultur. Im kommenden Jahr können wir das 30. Jubiläum des Gesetzes feiern, das diese verfassungsmäßigen Rechte ausgestaltet und näher bestimmt. Um das Brauchtum der Minderheit in der Lausitz zu pflegen und zu bewahren, bedarf es allerdings mehr als guter Gesetze. Es braucht Menschen, die den Willen und die Fähigkeiten haben, Jüngere an die Traditionen heranzuführen. Solche Menschen gibt es in großer Zahl, hoch motiviert und engagiert.“ An der Ausstellungseröffnung nahm unter anderen auch Babette Zenker teil, die Leiterin des Heimatmuseums Dissen. Für den musikalischen Rahmen sorgte Serbska Reja (Lausitz) mit traditioneller sorbischer Tanzmusik.

Die Sorben/Wenden sind eine anerkannte autochthone Minderheit in der Ober- und Niederlausitz. Die Menschen der Region leben mit zwei Kulturen und sprechen zwei Sprachen. Viele Traditionen sind durch die rasante Entwicklung bereits verloren gegangen, andere werden mit Stolz gepflegt und haben den Sprung in die neue Zeit geschafft. Diese Bräuche zeigt die Fotoausstellung, die zur Dokumentation im Rahmen des Strukturwandelprojekts „Inwertsetzung des immateriellen Kulturerbes im deutsch-slawischen Kontext“ entstanden ist.