Landtagspräsidentin eröffnet Veranstaltung zum Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit

Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke hat als Schirmfrau die zentrale Festveranstaltung zum Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2024 eröffnet. Dieses wird vom Landtag Brandenburg gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Potsdam veranstaltet. In diesem Jahr lautet das Leitthema „The Sound of Dialogue – Gemeinsam Zukunft bauen“. Das Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit (vormals Woche der Brüderlichkeit) findet in Brandenburg bereits zum 25. Mal statt und hat zum Ziel, die Verständigung von Menschen christlichen Glaubens und verschiedener Bekenntnisse mit Jüdinnen und Juden unterschiedlicher Traditionen zu fördern.

Die zentrale Festveranstaltung im Potsdam Museum begann mit einem Psalmgebet des Rabbiners Ariel Kirzon. Bei der Eröffnung sagte Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke: „Wir brauchen neue Allianzen zwischen säkularer Vernunft und Religionen in unserer Gesellschaft und das Miteinander gegen Polarisierung und Ausgrenzung. Das Potential an Zukunft liegt in den Unterschieden; in der Beschreibung unserer Welt, im Umgang mit der Krise, im Bild vom Menschen und seinen Möglichkeiten, in der Frage nach Gott. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit engagiert sich für die Verständigung zwischen Christen und Juden, erinnert an die Ursprünge und Zusammenhänge von Christentum und Judentum und bewahrt noch erhaltene Zeugnisse jüdischer Geschichte. All das ist ein großes Geschenk für uns in Brandenburg.“

Der Vorsitzende der GCJZ Potsdam, Tobias Barniske, sagte in seinem Grußwort: „Alle nichtjüdischen Partner des Dialogs sollten sich noch stärker in der Verantwortung sehen: Wir reden bei dieser Veranstaltung regelmäßig über den Antisemitismus – aber nicht die Reden sind entscheidend, sondern was wir in unserem täglichen Leben gegen Antisemitismus praktisch unternehmen. Ein Beispiel: Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Potsdam hat im Herbst einen Chat in einem Messenger-Dienst aufgesetzt, damit wir unsere Mitglieder noch schneller für Demonstrationen, Mahnwachen vor der Synagoge und andere Aktionen im Sinne der Mitmenschlichkeit mobilisieren können. Die Entschlossenheit und den Enthusiasmus, den wir in den letzten Wochen im Kampf gegen rechts gespürt haben, würden wir in gleicher Weise gerne auch im Kampf gegen Antisemitismus, gleich welcher Herkunft, sehen!“

Die Festrede bei der Veranstaltung hielt Prof. Dr. Jascha Nemtsov von der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Zudem präsentierten Schülerinnen und Schüler des Wolkenberg-Gymnasiums Projekte zum Thema „Jüdisches Leben in Michendorf“, die sie gemeinsam erarbeitet haben. Für den musikalischen Rahmen sorgte der Chor International Potsdam unter der Leitung von Eugen Zigutkin.