Neue Ausstellung „Ermutigung“ im Landtag zeigt Arbeiten aus Kunstwettbewerb für behinderte Menschen

Ausstellung Ermutigung Großplastik
Blickfang Großplastik der Ausstellung Ermutigung
© Landtag Brandenburg
Zwei sich aufeinander stützende, lebensgroße Figuren aus Recyclingmaterialien begrüßen seit heute die Besucherinnen und Besucher des Brandenburger Landtages. Die in polnisch-deutscher Gemeinschaftsarbeit entstandene Großplastik ist Blickfang der Ausstellung „Ermutigung“, die neu im Foyer des Parlamentsgebäudes zu sehen ist.

Gezeigt werden ausgewählte künstlerische Arbeiten behinderter Menschen, die im Rahmen einer gleichnamigen überregionalen Kunstausstellung der format gGmbH - Anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen in Fürstenwalde entstanden sind. Mit der Ausstellung würdigt der Landtag dieses beispielhafte Engagement für die Kunst behinderter Menschen, das auch durch den Landkreis Oder-Spree und die Stadt Fürstenwalde unterstützt wird.

Parlamentspräsidentin Britta Stark hat am Abend im Beisein von beteiligten Künstlerinnen und Künstlern die Ausstellung vor zahlreichen Gästen eröffnet und in ihrer Begrüßung das enge Verhältnis von Kunst und Demokratie betont: „Demokratie wie Kunst setzen Freiheit voraus, ermöglichen und verteidigen die Freiheit. Kunst hat Eigensinn und ist ein Kind der Freiheit. Künstler sind Botschafter der Freiheit - ob sie mit einer Behinderung leben oder nicht.“ Die gezeigten Arbeiten sollen, so Stark weiter, zu einem Wechsel des Blickwinkels anregen: „Die Ausstellung ermutigt uns, eingefahrene Wege und eingeübte Verhaltensmuster zu verlassen und einmal aus der Perspektive der Freiheit, der Fantasie und des Spielerischen auf unseren Alltag zu schauen. Unserem parlamentarischen Geschehen kann dies nur gut tun.“

Zur diesjährigen Wettbewerbsrunde wurden weit über 1 000 Kunstwerke aus 30 deutschen und polnischen Einrichtungen für behinderte Menschen sowie von behinderten Einzelkünstlern eingereicht. 190 Exponate aus den Kunstgenres Malerei und Grafik, Batik, Keramik und Objektkunst wurden von der ehrenamtlich tätigen Jury für eine erste Ausstellung in der Domstadt Fürstenwalde ausgewählt. Es handelt sich dabei sowohl um Einzel- und Gruppenarbeiten als auch um deutsch-polnische Kooperationsarbeiten. Entstanden sind Erinnerungs-, Phantasie- und Tagtraumbilder, die eine erstaunliche thematische und stilistische Vielfalt präsentieren.

Die Jury legt jährlich jeweils zehn Preisträger fest; die Besucher der Ausstellung wählen ihren Favoriten. Alle elf Preisträgerinnen und Preisträger erhalten den Kunstpreis „Giraffen“ und seit 2013 zusätzlich ein von Unternehmen, Vereinen und Parteien aus Fürstenwalde und Umgebung gesponsertes Preisgeld.

Durch die  ermutigende Betreuung in den Einrichtungen haben die künstlerisch-kreativ Tätigen ein großes Selbstvertrauen entwickeln können, sodass sie ihre Kunstwerke der Öffentlichkeit zur Betrachtung anbieten. Die Wettbewerbsjury legt in diesem Zusammenhang Wert darauf, die Ausstellerinnen und Aussteller nicht im Sinne einer Defizitbeschreibung mit ihren Behinderungen vorzustellen. Vielmehr soll der sich künstlerisch ausdrückende Facettenreichtum der Menschen in den Fokus rücken.

Die Ausstellung im Foyer des Landtages Brandenburg ist vom 1. Juli bis zum 18. September 2015 montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. An gesetzlichen Feiertagen bleibt die Ausstellung geschlossen. Der Eintritt ist frei.

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