Traditionelle Erntekronenübergabe in Potsdam – Stark, Woidke und Vogelsänger danken Landfrauenverband

Gemeinsame Pressemitteilung des Landtages, der Staatskanzlei und des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg

Landtagspräsidentin Britta Stark, Ministerpräsident Dietmar Woidke und Agrarminister Jörg Vogelsänger haben dem Brandenburger Landfrauenverband e.V. für sein kontinuierliches Engagement gedankt und die Bedeutung seines Wirkens für den ländlichen Raum hervorgehoben. In Potsdam überreichten die Landfrauen heute die drei Sieger-Erntekronen, die Mitte September im Rahmen des Brandenburger Dorf- und Erntefests in Paaren im Glien gekürt worden waren. Der traditionsreiche Wettbewerb fand bereits zum 22. Mal statt.

Bei der Übergabe sagte Stark: „In unserer schnelllebigen und von technischen Neuerungen geprägten Zeit trägt die Pflege von Bräuchen dazu bei, auf die Vielfalt des Landes aufmerksam zu machen und miteinander im Gespräch zu bleiben. Ich erlebe die Landfrauen immer wieder als besonders starke Frauen. Sie schirmen sich nicht ab, sondern verbessern durch Vernetzung und engagierte Projektarbeit unaufhörlich die Lebensqualität von Frauen im ländlichen Raum. Dafür gilt ihnen nicht nur mein Respekt, sondern auch großer Dank.“

Woidke betonte: „Die Kronen als Erntedank-Symbol erinnern uns jedes Jahr wieder an das beeindruckende Leistungsspektrum unserer märkischen Landwirte. Vielen Menschen ist sehr wohl bewusst, wie viel Arbeit notwendig ist, bevor Nahrungsmittel auf unseren Tischen landen. Auch das Engagement der Brandenburger Bauern für den Erhalt unserer heimischen Kulturlandschaft kann nicht hoch genug geschätzt werden. Für die Entwicklung des Lebens in den ländlichen Räumen ist eine starke Landwirtschaft von existenzieller Bedeutung. Dessen müssen wir uns bei aktuellen Auseinandersetzungen um beängstigend niedrige Erzeugerpreise und um unangemessen überhöhte Kritik der jüngsten Zeit an unseren Agrarbetrieben immer im Klaren sein.“

„In der Gesamterntebilanz werden Brandenburgs Bauern 2015 auf ein durchschnittliches Jahr zurückblicken. Die Gestaltung der Erntekronen ist in jedem Jahr ein Spiegel des Erntejahres“, unterstrich Agrarminister Vogelsänger: „So waren die Qualität und die Verfügbarkeit einzelner Getreidesorten für die Frauen in einigen Teilen des Landes eine besondere Herausforderung. Dennoch, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und fast noch wichtiger als die Platzierung im Landeswettbewerb, so hören wir immer von den Frauen, sind die Treffen, bei denen nicht nur an den Kronen gearbeitet wird, sondern auch mit viel Engagement Fragen des Verbands- und Gemeindelebens diskutiert werden. So manche Idee, so manches Projekt ist so geboren worden.“

Nachdem sie bereits 2014 den Spitzenplatz belegt haben, konnten erneut die Uckermärker Landfrauen die erstplatzierte Erntekrone übergeben. Für den Landtag nahm diese erstmals Präsidentin Stark in Empfang. Ab morgen wird die Siegerkrone für einige Wochen den Plenarsaal schmücken. Die Landfrauen der Ortsgruppe Radewege des Kreislandfrauenverbands Potsdam-Mittelmark e.V. überreichten ihre von der Jury auf Platz zwei gewählte Krone Ministerpräsident Woidke. In den kommenden Wochen kann sie im Foyer der Staatskanzlei besichtigt werden. Die drittplatzierte Krone wird im Eingangsbereich des Agrar- und Umweltministeriums erstmals am neuen Standort in der Henning-von-Tresckow-Straße auf das Engagement der Landfrauen hinweisen. Minister Vogelsänger nahm sie vom Kreislandfrauenverein Oberhavel e.V. entgegen.

Hintergrund:
Der Brandenburger Landfrauenverband e.V. (BLV) ist ein gemeinnütziger Verband, der 1992 gegründet wurde. Sein Ziel ist es, allen Frauen im ländlichen Raum die Möglichkeit zu geben, sich gesellschaftlich, politisch, sozial und kulturell zu engagieren. Gegenwärtig gibt es neun Kreisverbände und 52 Ortsgruppen mit rund 1.050 Mitgliedern. Landesvorsitzende ist Jutta Quoos. Der BLV ist Teil eines Netzwerks von rund 500.000 Frauen, das den Deutschen LandFrauenverband (dlv) bildet.

Der erste Landeserntekronenwettbewerb wurde im Jahr 1994 ausgerichtet. Die Entstehung einer Erntekrone ist mit hohem Zeitaufwand verbunden. Zirka 100 Stunden verwenden die Landfrauen, um das Getreide und andere Feldpflanzen gemeinsam zu ernten, vorzubereiten und zu verarbeiten. Zeitweise sind bis zu 20 Frauen an der Entstehung einer Krone beteiligt. In Brandenburg werden meist die vier Getreidearten Roggen, Gerste, Weizen und Hafer verwendet. Hinzu kommt schmückendes Beiwerk aus Naturmaterialien wie Lein, Mais, Hirse und Mohn sowie Schleifen und Bänder.