Tschernobyl-Ausstellung im Landtag veranschaulicht Risiken der Atomkraft

Ab dem 15. März präsentiert der Landtag Brandenburg die Ausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl. Menschen - Orte - Solidarität“ des Internationalen Bildungs- und Begegnungs- werks. Die deutschland- und europaweite Wanderausstellung leistet einen Beitrag gegen das Verdrängen und Vergessen der unbeschreiblichen Katastrophe vom 26. April 1986. Die Ausstellungen im Land Brandenburg stehen unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Landtagspräsident Gunter Fritsch und Ministerpräsident Matthias Platzeck. Im Potsdamer Trägerkreis engagieren sich der Solidaritätsdienst-international
e.V. (SODI), das Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V., die Brandenburgische Freundschaftsgesellschaft sowie die gemeinnützige Stiftung West-Östliche Begegnungen.

Großformatige Fotos von Rüdiger Lubricht vermitteln einen Eindruck von der Trostlosigkeit der menschenleeren Orte in der Ukraine und in Belarus. Tondokumente lassen Zeitzeugen zu Wort kommen. Erstmals präsentiert die Ausstellung auch einen Überblick über die europaweite Solidaritätsbewegung,
die bis heute engagiert Brücken von West nach Ost baut und enge Beziehungen zu den Betroffenen in Belarus und in der Ukraine pflegt.

Im Vorfeld der Eröffnung verwies Landtagspräsident Gunter Fritsch auf die bedrückende Aktualität der Ausstellungsthematik und rief zum Besuch der bundesweiten Präsentation auf: „In Folge der verheerenden Naturkatastrophe in Japan werden uns in diesen Tagen die Gefahren der Risikotechnologie Atomkraft gnadenlos ins Bewusstsein gerufen. Musste man in der jüngeren Vergangenheit mahnen, die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl nicht zu vergessen, so sind die schmerzlichen Bilder von damals nun zwangsläufig wieder präsent. Ich würde mich freuen, wenn viele Besucherinnen und Besucher die Angebote der interaktiven Ausstellung wahrnehmen würden und auch die seltene Gelegenheit nutzten, mit Zeitzeugen persönlich ins Gespräch zu kommen.“

Landtagspräsident Gunter Fritsch eröffnet die Ausstellung am 15. März 2011 um 12:30 Uhr im Blauen Salon (Haus 4) des Landtages Brandenburg. Anschließend können Besucherinnen und Besucher bis zum 18. März zwei ukrainische Zeitzeugen antreffen. Die gesamte Ausstellung im Foyer des Landtages und im Blauen Salon ist bis zum 25. März 2011 montags bis freitags von 8:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.